Brisante Meldung aus Russland: Vier Tage nach der Katastrophe in einem sibirischen Wasserkraftwerk mit Dutzenden Toten behaupten islamistische Rebellen, sie seien für das Unglück verantwortlich.
[img-mini]http://www.pi-news.net/wp/uploads/2009/08/kraftwerk-sibirien.jpg[/img-mini] Einsatzkräfe suchen am beschädigten Kraftwerk weiter nach Vermissten
Die Gruppierung Rijadus Salichin habe das Kraftwerk im sibirischen Sajano Schuschenskaja sabotiert, heißt es in einer Erklärung, die am Freitag auf der Rebellen-Website Kavkazcenter.com veröffentlich wurde. Demnach ließen die Rebellen am Montag im Turbinenraum der Anlage eine Anti-Panzer-Granate hochgehen, deren Explosion „enorme Schäden“ angerichtet habe. Diese seien größer gewesen als von der Gruppe erhofft.
Rijadus Salichin ist eine Terroreinheit tschetschenischer Rebellen. Sie wurde von Schamil Bassajew gegründet, den die russische Regierung für mehrere Terroranschläge und Geiselnahmen der letzten Jahre verantwortlich macht.
Die Echtheit der Botschaft konnte zunächst nicht bestätigt werden. Bislang hieß es, dass die Katastrophe durch einen technischen Fehler ausgelöst wurde. Nach offiziellen Angaben wurde ein Turbinenraum des Kraftwerks von Wassermassen regelrecht geflutet.
Keine Hoffnung mehr auf Überlebende
Indes steigen die Opferzahlen immer weiter an. Der russische Regierungschef Wladimir Putin, der am Freitag das Kraftwerk besuchte, sagte, die 49 nach der Katastrophe noch Vermissten müssten als tot betrachtet werden. „Es ist sinnlos vorzugeben, dass das nicht feststeht“, sagte Putin.
Damit beliefe sich die Gesamtzahl der Toten auf 75. Bislang hatten die Behörden die Zahl der Toten mit 26 beziffert und die übrigen als vermisst bezeichnet. Der Katastrophenschutz erklärte jedoch bereits, die Chancen auf die Bergung von Überlebenden seien nur noch gering. Putin sicherte den Familien der Opfern Entschädigung zu. Die Angehörigen jedes Opfers erhielten je eine Million Rubel (rund 22 000 Euro), sagte der Regierungschef. Auch die Verletzten sollten unterstützt werden.