In Serbien leben 14 Jahre nach dem Kriegsende in Bosnien-Herzegowina und Kroatien weiterhin 97.000 Flüchtlinge. Ein Großteil - 70.000 - kommen aus Kroatien, weitere 27.000 aus Bosnien, teilte die nichtstaatliche Menschenrechtsorganisation "Grupa 484" (Gruppe 484) in Belgrad mit.
Als besonders schwierig wurde die Lage von rund 206.000 vom Kosovo geflüchteten Personen bezeichnet, die in Serbien keinen Flüchtlingsstatus genießen.
Der Kosovo hatte im Vorjahr seine Unabhängigkeit ausgerufen, wird aber von Belgrad aber weiterhin als südserbische Provinz behandelt. Die aus dem Kosovo geflüchteten Serben und Roma können häufig wegen fehlender Personaldokumente ihr Recht auf Pensionsversicherung und Gesundheitsschutz nicht in Anspruch nehmen. Vor allem Roma-Kinder hatten aus demselben Grund in den vergangenen Jahren immer wieder Probleme bei der Einschulung.
Das UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) hatte im Vorjahr Serbien als Land der anhaltenden Flüchtlingskrise bezeichnet. Dies bedeute nicht, dass es in Serbien eine besonders große Flüchtlingszahl gebe, sondern dass das Problem schon seit mehr als 17 Jahren bestehe, sagte bei einer Pressekonferenz die stellvertretende serbische Flüchtlingskommissarin, Danijela Popovic Roko.