Eurocity in Polen entgleist - Fahrer hatte 3 Promille
Unfall Triebwagen EurocityPosen - Zu einer beinahe- Zug-Katastrophe kam es in der Vergangenen Nacht in einer Kleinstadt in der Nähe der niederschlesichen Metropole Breslau, als gegen 1 Uhr morgens plötzlich der durchrauschende Inter-City von Krakau nach Swinemünde entgleiste. Nach Angaben der Polizei wurden 12 Waggons aus den Gleisen geschleudert, wobei 2 Reisende verletzt wurden, die schlafend aus ihren Betten geflogen waren. Der Zug hatte über 200 Menschen an Bord und fuhr mit über 100 km/h durch den Bahnhof der Stadt. Dies ist nicht der erste Lokführer der in diesem Jahr in Polen betrunken festgenommen wurde. Erst kürzlich ("Polskaweb News" berichtete) konnte noch so eben ein volltrunkener polnischer Zugführer kurz vor dem Eintreffen an der Grenze zu Brandenburg von der Polizei gestoppt werden. Er hatte 3,1 Promille Alkoholgehalt im Blut. Der komplette Zug war bis zum Rande mit Kerosin beladen.
Der Lokführer welcher durch seine rasante Fahrt in der Nähe von Breslau seinen Zug zum Entgleisen brachte war betrunken. Der Mann hatte drei Promille Alkohol im Blut und ignorierte sämtliche Ampeln und Warnsignale. Die Polizei war schon wenige Minuten nach dem Unfall vor Ort eingetroffen. Mit ihr auch die Feuerwehr, welche anfang die Reisenden zu evakuieren und einen Kabelbrand in der Lokomotive zu löschen. Beamte machten sich auf die Suche nach dem Lokführer, denn der war aus der Szene des Ereignisses entkommen. In einem nahegelegenen Gebüsch wurde die Polizei dann fündig und konnte den Triebwagenführer festnehmen, er roch stark nach Alkohol. Ein Atemtest ergab dass der Mann auch nach Abzug von Toleranzen, noch drei Promille Alkohol im Blut haben musste.
"Wir hatten unverschämtes Glück. Ich war eingeschlafen und wachte durch einen lauten Knall auf. Dann wurde unser Waggon wie bei einem Erdbeben sekundenlang durchgeschüttelt. Gleichzeitig fing es an heftig nach brennendem Gummi zu stinken. Es war klar, dass etwas passiert sein musste." - sagte am Morgen einer der Insassen des Zuges den Journalisten eines Radisosenders auf dem Bahnhof in Breslau . Er war mit etwa 200 weiteren Reisenden, nach der Evakuierung aus dem entgleisten Zug, mit Bussen zur Station gebracht worden. Wann die Betroffenen ihre Reise nach Stettin und Swinemünde fortsetzen können, ist noch unklar. Die Strecke von Breslau nach Posen ist weiterhin am Unfallort gesperrt.
Im August letzten Jahres war ein Eurocity von Krakau nach Prag in Tschechien entgleist. Sieben Menschen starben, 67 wurden zum teil schwer verletzt.