[textbox]Ägypten Buch über den Propheten löst Skandal aus
Seit zwei Monaten halten skurrile Auslegungen des Islam führender Gelehrter die ägyptische Öffentlichkeit in Atem. Danach verteilten Anhänger des Propheten dessen Schweiß als Parfüm an die Bewohner von Medina - und das ist nur der harmlose Teil.
Seit zwei Monaten halten skurrile Islam-Interpretationen führender ägyptischer Gelehrter die Öffentlichkeit in Atem. Zeitungen und Rundfunk, Regierung und Parlament sowie die höchsten Autoritäten der in der islamischen Welt als Zentrum aller Weisheit verehrten Al-Azhar-Universität zu Kairo schlagen sich mit den Ansichten zweier Islam-Autoritäten herum, in denen sie sogar eine größere Gefahr erblicken als seinerzeit im Skandal um die dänischen Mohammed-Karikaturen.
Tatsächlich kann wohl keine Karikatur westliche Geister mehr zum Kichern verleiten als die Erklärungen des Muftis von Ägypten, Ali Guma, wonach Anhänger des Propheten seinen Urin tranken, um seiner Heiligkeit noch inniger teilhaftig zu werden, sich seinen Speichel ins Antlitz schmierten und seinen Schweiß als Parfüm an die Bevölkerung von Medina verteilten.
Wer von den Exkrementen des Propheten angewidert ist, muss seinen Glauben widerrufen
Quelle des Streites ist ein Buch des Muftis über „Alltags-Fatwas“, also Gelehrtenmeinungen, die sich aus dem gelebten Alltag ergaben. Guma verweist darin auf diverse „Hadithe“, also überlieferte Worte von Begleitern des Propheten. Es gibt Tausende davon, und ihre Glaubwürdigkeit ist immer wieder Thema leidenschaftlicher Debatten. Guma führt eine Anekdote an, wonach des Propheten Dienerin Umm Ayman seinen Urin trank, um so seinen Segen zu erlangen. Der Prophet habe darauf gesagt: „Dieser Bauch wird nicht durch die Feuer der Hölle geschleift werden, denn er enthält etwas von unserem Herren, dem Boten Allahs.“
„Dieser Segen“, wird Guma in den Medien zitiert, „kann mit dem ehrwürdigen Speichel, Schweiß, Blut oder Urin des Propheten getan werden.“ Wer von den Exkrementen des Propheten angewidert sei, der müsse seinen Glauben widerrufen. Nachdem der Skandal um das Buch losgebrochen war, verteidigte der Mufti seine Ansichten: „Der ganze Körper des Propheten ist rein.“ Wer weiterliest, kann weiter staunen: Guma berichtet von Suhail bin Omar, der einst geschildert haben soll, wie sehr die Begleiter Mohammeds ihren Propheten verehrten. „Sobald er ausspuckte, eilten sie sich, seinen Speichel zu greifen und ihn sich ins Gesicht zu schmieren.“ Der ägyptische Religionsminister und die Al-Azhar-Universität bezeichneten Gumas Interpretationen umgehend als „tragisch“ und „falsch“ und verwiesen darauf, dass viele Hadithe zweifelhaften Ursprungs sind. Prompt wurde Guma bei der Staatsanwaltschaft angezeigt.
Wenn eine Frau dem Mann diese Brust zum Saugen anbietet, entsteht ein familiäres Band
Die Universität hat aber auch Ärger mit ihrem eigenen Leiter der Hadith-Abteilung; genauer Ex-Leiter, denn Izzat Atiyya fiel in Ungnade, als er einen originellen Ausweg fand, wie Frauen und Männer im Beruf zusammen arbeiten können, obwohl der Islam untersagt, dass Frauen und Männer, die nicht verwandt sind, einander begegnen. Wenn, so Atiyya, die Frau Brustmilch hat und dem Manne diese Brust zum Saugen anbietet, dann ist dadurch ein quasifamiliäres Band entstanden, vorausgesetzt, der Mann nuckelt direkt an der richtigen Stelle und nicht daneben, und – wohlgemerkt – das Ganze wird schriftlich protokolliert.
Das würde ganz neue Perspektiven für den ägyptischen Arbeitsalltag der Zukunft öffnen, wenn nicht Atiyya im Brustton der Überzeugung seither seine Reue bekundet und seine Analyse zurückgezogen hätte. Der Universität reichte die Entschuldigung nicht – er wurde suspendiert.
Hmm lecker Schweinebraten, Kochschinken hmmm Und die trinken lieber Urin Mohammeds, essen seinen Kot und reiben sich seine Spucke und Schweiß ein Und Schwein ist pervers?
Als junger Mann betete Mohammed arabische Götzen an. Dann erschien ihm Allah und er änderte sein Leben. Sein Wandel gibt bis heute Rätsel auf.
Mohammed wurde wahrscheinlich Ende August 570 in Mekka geboren. Früh verwaist, wuchs er zunächst bei Beduinen in der Wüste heran. Dann nahmen ihn Verwandte in Mekka auf und er arbeitete als Kameltreiber, zog mit Karawanen durch das Gebiet zwischen Syrien und dem Jemen.
Im Jahre 595 lernte der völlig mittellose Mohammed die reiche Witwe Chadidja kennen. Schnell wurde er „Geschäftsführer“ und Liebhaber der wesentlich älteren Dame. Damit begann sein sozialer Aufstieg.
Chadidja wollte das Verhältnis zu ihrem jungen Galan legitimieren, doch ihr Vater sah in Mohammed nur einen dreisten Erbschleicher und verweigerte seine Zustimmung zur Heirat. Nun folgte „eine Groteske im altarabischen Stil“, so Mohammed-Biograf Essad Bey.
Chadidjas dem Alkohol zugeneigter Vater wurde in Vollrausch versetzt und ihm dann sein Plazet abgeschwatzt. Als er wieder nüchtern war, schwur er seinem unwillkommenen Schwiegersohn Blutrache, starb aber bald darauf.
Mit Chadidjas Vermögen tätigte Mohammed glänzende Geschäfte und zählte bald zu den Honoratioren von Mekka. Diese Kaufmannsrepublik bildete damals ein erstaunlich tolerantes Gemeinwesen. Anzeige
Es gab zwar ein zentrales Heiligtum, die „Kaaba“, ein viereckiges Gebäude, in dem ein angeblich von Abraham eingelassener Stein ruhte. Rings um diese Kaaba standen mehr als 350 Statuen und Symbole von Göttern, Götzen und Heiligen. In Mekka durfte jeder nach seinem Glauben selig werden.
Auch Mohammed betete arabische Götzen an. Doch ab 610/11 traten in seiner Persönlichkeit Veränderungen auf. Sie waren so gravierend, dass man bis heute über die Ursachen rätselt.
„Oft sah man ihn mit eingefallenen Wangen und fiebernden Augen ziellos im Land umherirren“, heißt es in einem alten Bericht. „Seine Kleider waren zerrissen, seine Haare ungepflegt, tagelang rührte er keine Speise an.“
Auf dem Hira-Berg im Osten Mekkas suchten Mohammed Visionen heim. Er behauptete, Steine und Felsen würden ihn mit Geheule bedrohen, bekam hysterische Anfälle und saß oft angstzitternd in Felsenhöhlen. Zu seiner Frau Chadidja sagte er: „Ich weiß nicht, ob mich ein guter Geist oder ein Dämon verfolgt.“
In seiner Verzweiflung wollte er Selbstmord begehen. Doch als er dabei war, sich von einem Felsen zu stürzen, sprach ein Wesen namens Allah zu ihm und sagte, er sei auserwählt „als Verkünder der Wahrheit meines Wortes“.
Mohammed begann nun in Mekka zu missionieren, zunächst im engsten Familienkreis. Als ersten bekehrte er seinen Neffen Ali, ein Kind von zehn Jahren, dann Ehefrau Chadidja. Es folgte Abu Bekr, ein Geschäftspartner, laut Chroniken „ein Witzbold und gewandter Erzähler von schlüpfrigen Geschichten“.
Nach zwei Jahren hatte er ganze acht Personen vom Islam überzeugt. Dann trieb es Mohammed in die Öffentlichkeit. Er hielt wütende Predigten, bedrohte Wahrsager und Zauberer im Hof der Kaaba.
Mohammeds Auftreten schien selbst im toleranten Mekka störend. Man hatte ihm angeboten: „Stell die Statue Deines Gottes in die Kaaba und bete ihn an, soviel Du willst. Wir werden Dich nicht stören.“
Doch Mohammed lehnte ab. Da es in Mekka keine Gefängnisse gab, empfahl man ihm quasi die Ausreise. Ab 613 begab sich der neue Prophet für drei Jahre zu Beduinenstämmen. Er erzählte, der Erzengel Gabriel habe ihn aufgefordert: „Verkünde Deinen Glauben in der ganzen Welt!“
Die Wüstensöhne zeigten sich freundlich, aber nicht sonderlich beeindruckt. Erst nachdem der Erzengel Mohammed nach und nach einen ganzen Glaubenskanon, den „Koran“, diktiert hatte, gewann der Islam Anhänger. In Mekka freilich wurde der Prophet nach jeder Predigt ausgepfiffen und verspottet.
Im Sommer 622 zog Mohammed schließlich in die Stadt Yathrib, wo sein islamischer Glaube Anklang gefunden hatte. Bald nannte man den Ort „Medinat en-Nebi“ (Stadt des Propheten) oder Medina. Hier rief Mohammed zum „Heiligen Kampf“ (Dschihad) gegen die Mekkaner auf.
Dieser Kampf bestand zunächst aus blutigen Raubüberfällen auf Karawanen. Von dem Beutegut bekam Mohammed regelmäßig ein Fünftel als Privatbesitz. Die Mekkaner mussten diesem Treiben Einhalt gebieten, zogen 624 mit einem nur 900 Mann starken Heer gen Medina und erlitten bei Badr eine Niederlage.
Sie waren Mohammeds totaler Kriegführung nicht gewachsen. Der Prophet hatte unter anderem befohlen, im Feindesland die nach dem Gesetz der Wüste geheiligten Brunnen zu vergiften oder zu verschütten.
Im März 625 hatten die Mekkaner dazugelernt und besiegten Mohammeds Truppen beim Berg Ohod. In Medina wurde daraufhin eine Terrorherrschaft etabliert. Jeder Mann, der nicht zum Islam konvertieren mochte, wurde hingerichtet, seine Familie in die Sklaverei verkauft.
627 mussten sämtliche Juden Medinas sterben. Mohammed gebärdete sich „wie ein erbarmungsloser Rächer, ein blutdürstiger Despot.“ Sein Privatleben nahm skandalöse Züge an. Nach Chadidjas Tod im Jahre 619 heiratete er insgesamt 14 Frauen, die „Mütter der Rechtgläubigen“ genannt wurden. In der Öffentlichkeit mussten sie einen Schleier tragen, was später zur allgemeinen islamischen Sitte wurde.
Für Aufsehen sorgte 621 die Hochzeit des über 50-jährigen Mohammed mit der erst neun Jahre alten Aischa, die als Mitgift ihr Spielzeug in die Ehe einbrachte. Eigentlich hatte er Aischa schon als Sechsjährige heiraten wollen, was der Vater unter Hinweis auf ihre „Zeit der Reife“ gerade noch verhindern konnte.
Trotz seines exzessiven Frauenkonsums bekam Mohammed nie einen Sohn. Seine ungeklärte Nachfolge sollte schließlich in eine Spaltung des Islam zwischen Sunniten und Schiiten münden.
Durch seine suggestive Beredsamkeit und vor allem das Versprechen auf ein Paradies nach dem Tode für alle rechtgläubigen Männer gewann Mohammed immer mehr Anhänger. 630 kapitulierte Mekka nahezu kampflos vor seinen Truppen.
Der Prophet erwies sich als großmütiger Sieger, er schonte Leben und Eigentum des Feindes. Nur in Religionsfragen blieb er intolerant. Die 350 Götterbilder wurden zerstört, wer nicht zum Islam übertrat, musste mit der Todesstrafe rechnen.
Als Mohammed sein Ende nahen fühlte, zog er aus dem ihm verhassten Mekka wieder nach Medina. Hier starb er am 8. Juni 632. Einer seiner letzten Befehle lautete: „Vertreibt alle Ungläubigen aus Arabien!“