Westen drängt auf Verhandlungen zwischen Belgrad und Pristina - Kosovo-Politiker 17:53 | 03/ 05/ 2010
[img-wrap=left]http://img.rian.ru/images/9935/55/99355542.jpg[/img-wrap] SARAJEWO, 03. Mai (RIA Novosti). Der Westen plant geheime Verhandlungen über eine Normalisierung der Beziehungen zwischen Belgrad und der Provinz Kosovo. Das berichten Medien der abtrünnigen Provinz am Montag unter Berufung auf den namhaften Politiker und Publizisten Veton Surroi.
„Das Kosovo kann zu einer Quelle von Instabilität werden, weil Serbien mit seiner Einmischung ins Problem der Unabhängigkeit eine Destabilisierung der Region verursacht“, so Surroi[text-oben]<- Kosovoalbaner[/text-oben]. Nach seinen Worten sei in nächster Zukunft „mit einer Verstärkung des Drucks der Europäischen Union und der USA zu rechnen, die geheime Verhandlungen zwischen dem Kosovo und Serbien über eine Normalisierung der Beziehungen zustande bringen wollen“.
Die ersten Berichte über die Bemühungen des Westens, Verhandlungen zwischen Belgrad und Pristina zu technischen Fragen zu organisieren, waren in den Kosovo-Medien nach den Besuchen des US-Vizeaußenamtschefs James Steinberg am 8. April und des slowakischen Außenministers Miroslav Lajcak am 8. und 9. April im Kosovo aufgetaucht. Unter Berufung auf diplomatische Quellen teilten die Medien mit, dass die Verhandlungen aufgenommen werden sollen, sobald das internationale UNO-Gericht in Den Haag seinen Beschluss zur Legitimität der Ausrufung der Unabhängigkeit der Provinz fasst. Mit dem Bericht ist noch in diesem Jahr zu rechnen.
In der ersten Etappe sollen technische Verhandlungen zwischen Belgrad und Pristina organisiert werden, deren Ziel in der Unterzeichnung von Abkommen auf dem Gebiet des Kampfes gegen organisierte Kriminalität und Schmuggel bestehen wird. Danach könnte eine Erweiterung der Zusammenarbeit auf politischem Gebiet, einschließlich der Regelung von Problemen der serbischen Gemeinde im Kosovo zur Sprache gebracht werden. [text-oben]<- Schritt für Schritt, mit Alibi-Guten-Forderungen uns Kosovo am Ende ganz stehlen[/text-oben]
Serbiens Regierung wird laut ihren bisherigen Erklärungen „eine Unabhängigkeit des Kosovo niemals anerkennen“. Belgrad lehnt jegliche Verhandlungen mit Pristina zu technischen Fragen ab. Zugleich wird ein Dialog über den Status vom Kosovo nach der Bekanntgabe des Beschlusses des UNO-Gerichts nicht ausgeschlossen. Pristina lehnt seinerseits jegliche Verhandlungen mit Belgrad über den Status ab. Die gleiche Position vertreten die USA und ihre engsten Verbündeten.
Die albanischen Behörden des Kosovo hatten am 17. Februar 2008 die Unabhängigkeit der Provinz von Serbien einseitig ausgerufen. Serbien, wie auch Russland, China, Indien und einige andere einflussreiche Länder verweigern die Anerkennung der Unabhängigkeit mit dem Hinweis darauf, dass die Kosovo-Albaner mit ihrer Unabhängigkeitserklärung gegen Völkerrechtsnormen verstoßen haben.
Veton Surroi ist Gründer und Ex-Chef der reformorientierten politischen Partei ORA im Kosovo. 1997 hatte er eine der größten Kosovo-Zeitungen Koha Ditore gegründet und diese im Laufe von mehreren Jahren geleitet.