Nemiroff-Übernahme: Wo die Schlacht um den Wodka tobt
Im Osten tobt eine Kampf um die Vorherrschaft auf dem Wodka-Markt. Polen und Russen streiten um die Übernahme des größten ukrainischen Wodka-Herstellers Nemiroff. Doch auch international geht es richtig zur Sache. Die Unternehmen setzen dabei auf prominente Unterstützung aus Hollywood.
[img-200px]http://s10.directupload.net/images/100614/e48w3d3p.jpg[/img-200px] Ein trinkfreudiger Ukrainer in Pirogowo. Quelle: IMAGO
liest euch den Artikel durch, sehr lustig ^^
[textbox_scroll]WARSCHAU. Russland oder Polen? Vodka oder Wódka? Wo die Wiege des klaren hochprozentigen Wässerchens steht, wollten zu Zeiten des Kommunismus die offiziell bruderschaftlich verbundenen Ostblock-Staaten Sowjetunion und die Volksrepublik Polen vor einem internationalen Schiedsgericht klären lassen. 1977 trug mangels polnischer Beweise der große Bruder den Sieg davon: Die Polen durften nicht – wie etwa die Franzosen den Champagner – exklusiv den Namen Wodka nutzen. Nun zahlen es die Polen den Russen heim: Im Osten tobt eine Schlacht um die Vorherrschaft auf dem Wodka-Markt.
So kämpfen die 1990 von drei Amerikanern in Polen gegründete Central European Distribution Corp. (CEDC) und der Wodka-Brenner Russkij Standard des russischen Milliardärs Rutam Tariko um die Übernahme des führenden ukrainischen Wodka-Herstellers Nemiroff. Dieser hat durch PR-Events im Umfeld von international übertragenen Faustkämpfen der Boxer-Brüder Klitschko und in Video-Clips der Sängerin Lady Gaga auch im Westen Marktanteile erobert. Aber auch Russkij Standard hat in deutschen, amerikanischen oder britischen Läden längst Fuß gefasst. Und polnische Marken liefern sich nicht nur daheim heftige Schlachten um die Vorherrschaft auf dem trinkfesten Markt, sondern inzwischen auch im Westen – und bei der Nemiroff-Übernahme.
Bis Ende August wollen die ukrainischen Nemiroff-Eigner an einen neuen Mehrheitseigner verkaufen und so 300 bis 320 Millionen Dollar einnehmen. Neben CEDC, deren Aktien an New Yorks Nasdaq und Warschaus GPW gehandelt werden, und Tariko sind weitere weltweite Wettbewerber im Rennen: die französische Pernod-Ricard Gruppe (im Wodka-Markt mit der Marke „Absolut“ dabei), die Brown-Forman Corp. („Jack Daniel’s“ und „Finlandia“-Wodka) sowie die britisch-polnische Gruppe Stock Spirits, die in Polen, Tschechien und Italien Wodka, Wermut, Brandys und Liköre brennt. In Polen liefern sich Stock und CEDC mit ihren Marken „Wódka Zoladkowa Gorzka“ und „Zubrówka“ (der grünliche mit dem Bisongras) ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Marktführerschaft auf dem laut den Marktforschern von Nielsen 27 Milliarden Zloty (rund 6,7 Milliarden Euro) großen Alkohol-Markt.
Drei-Fronten-Krieg
Doch international geht es jetzt richtig zur Sache – nicht nur in der Bieterschlacht um Nemiroff. Beide Gruppen sind dabei breit aufgestellt. So hat CEDC, die 2009 1,5 Millarden Dollar Umsatz machte, vor zwei Jahren ausgerechnet den Großbrenner Russkij Alkogol im rivalisierenden Russland übernommen. Die ist mit der Marke „Parliament“ nicht nur in Russland präsent.
Dabei führt CEDC einen Drei-Fronten-Wodkakrieg: im Osten mit Russlands Wodkabrennern sowie im Kampf um die Vorherrschaft in der Ukraine und in der Neuen Welt, in den USA und Kanada, wo der Wisent-Wodka „Zubrówka“ gegen „Sobiewski“ und „Belvedere“ des französischen Wodka-Rivalen um die Kehlen kämpft. Während CEDC den französischen Spirituosen-Riesen Remy Cointreau als Marketingpartner zur Hilfe gerufen hat, hat die Belvedere Gruppe Prominenteres aufzubieten: Hollywood-Star Bruce Willis ist nicht nur neuer Aktionär bei Belvedere, er leiht auch deren „Sobiewski“-Wässerchen in der Reklame sein Gesicht.
Die Export-Offensive ist nötig. Im Heimatmarkt Polen rechnen die Marktforscher von Euromonitor mit einem dieses Jahr um 3,3 Prozent schrumpfenden Wodka-Verkauf. Mix-Getränke und Bier setzen dem 40%-igen zu – und Billigkonkurrenten.
Die dritte Front steht deshalb vor Brüssel. Vor zwei Jahren lehnte die EU dort ein Wodka-Reinheitsgebot ab. Seither ist nun auch legal, wenn das Wässerchen nicht nur – wie traditionell in Polen und Russland – aus Getreide oder Kartoffeln gebrannt wird. Deutsche und Franzosen dürfen auch aus Fruchtmischungen, Zuckerrübenmelasse oder Soja hergestellte Brände weiter Wodka nennen. Allerdings müssen die Zutaten gut lesbar auf den Etiketten stehen. Doch: „Der Kampf ist verloren“, maulte Polens Presse nach Brüsseler Urteil, „macht euch bereit für den Bananen-Wodka.“
Die Schlacht in Ost und West soll nun die Wende bringen. Dann heißt es wieder: „Na sdarowje!“ (Russisch) oder „Na zdrowie!“ (Polnisch) – „Prost“.[/textbox_scroll]
Ist doch total klar ,dass Вотка unseren Brüdern den Russen gehört.-- was bilden sich die polen ein?? ist doch voll peinlich von denen sich da überhaupt ein zu mieschen,.., russicher vodka is immer noch der besteeeeee!!