Wien (KAP) Mit einem Festakt ist am Dienstagabend im Wiener Erzbischöflichen Palais die Ausstellung "Serbien - Kulturelle Brücke zwischen Ost und West" eröffnet worden. Die Eröffnung nahmen Kardinal Christoph Schönborn, der serbisch-orthodoxe Bischof von Backa, Irinej (Bulovic), der serbische Staatspräsident Boris Tadic und Bundespräsident Heinz Fischer gemeinsam vor. Kardinal Schönborn sprach von einem "bewegenden Moment in der langen gemeinsamen und nicht immer einfachen Geschichte zwischen Serbien und Österreich". Der Kardinal wies in diesem Zusammenhang auch auf die starke und wichtige serbische Präsenz in Wien hin. Wien sei die viertgrößte serbische Stadt der Welt - nach Belgrad, Novi Sad und Chicago.
Europa wachse nach Jahrhunderten der Konflikte zusammen; ein gemeinsames europäisches Bewusstsein sei im Entstehen. Die Christen der östlichen und westlichen Tradition hätten in diesem Prozess eine gemeinsame Verantwortung wahrzunehmen, so Schönborn. Er betonte, "wie sehr die serbische Kultur zu Europa gehört und ein kostbarer Bestandteil des Mosaiks der gesamteuropäischen Kultur ist". Das werde in der Ausstellung deutlich.
Bundespräsident Fischer sprach von rund 300.000 Serben allein in Wien. Diese seien in Österreich gut integriert und zu einem Großteil auch österreichische Staatsbürger.
Die Beziehungen zwischen Serbien und Österreich bezeichnete Fischer als "freundschaftlich und vertrauensvoll". Österreich unterstütze aktiv die Einbindung Serbiens in die europäischen Strukturen.
Ausdrücklich würdigte Fischer - wie auch Schönborn - die von Kardinal Franz König gegründete ökumenische Stiftung "Pro Oriente", die sich um den Dialog und die Beziehungen zwischen Serbien und Österreich, zwischen der orthodoxen und katholischen Kirche große Verdienste erworben habe.
Bischof Irinej (Bulovic) sprach sich für noch mehr Zusammenarbeit und Dialog zwischen den Nationen und Konfessionen aus. Das sei heute freilich wesentlich leichter als in früheren Jahren. Die orthodoxen Christen seien in Wien nun keine exotischen Fremden mehr, sondern längst zu akzeptierten Mitbürgern und Nachbarn geworden, so der Bischof.
"Serbien gehört zu Europa und wir sind stolz darauf", sagte der serbische Staatspräsident Boris Tadic. Serbien nehme eine Brückenfunktion zwischen West- und Osteuropa ein. Neben der Herausbildung eines europäischen Bewusstseins sei es zugleich auch notwendig, die eigene Kultur und Identität zu wahren, so Tadic.
Kunst, Literatur und Wissenschaft
Die Ausstellung "Serbien - Kulturelle Brücke zwischen Ost und West" im Wiener Dommuseum vermittelt mit 70 Exponaten die Entwicklung der serbischen Kultur vom 10. Jahrhundert bis zur Gegenwart: Zu sehen sind u. a. Fresken und Ikonen aus den unter byzantinischem Einfluss gebauten, bedeutendsten mittelalterlichen Klöstern Serbiens, Kunstwerke des Barock, die einen Wendepunkt bei der Annäherung und Akzeptanz des westlichen Kulturmodells markieren und schließlich Zeugnisse, die die Erneuerung der öffentlichen Institutionen nach der Befreiung von der jahrhundertelangen osmanischen Herrschaft dokumentieren.
Die Ausstellung stellt auch berühmte Persönlichkeiten der serbischen Geschichte vor, die Bedeutendes in Kultur und Wissenschaft geleistet haben - so u. a. Nikola Tesla, einen der bedeutendsten Erfinder auf dem Gebiet der Elektrotechnik im 19. und 20. Jahrhundert, sowie Ivo Andric, Nobelpreisträger für Literatur im Jahr 1961.
Anlass der Ausstellung ist das 150-Jahr-Jubiläum der Wiener serbisch-orthodoxen Kirchengemeinde St. Sava. Die Schau entstand in Zusammenarbeit des Wiener Dom- und Diözesanmuseums mit der "Matica Srpska", der (1826 gegründeten) ältesten serbischen Kultur- und Wissenschaftsinstitution, und unter Mitwirkung der Stiftung "Pro Oriente".
Mit den Zeugnissen von Kunst, Literatur und Wissenschaft solle die Bedeutung des serbischen kulturellen Erbes für Europa deutlich werden, so der Generalsekretär der "Matica Srpska", Dusan Nikolic. Man wolle damit aber auch den in Österreich lebenden Serben eine neue Möglichkeit zur Auseinandersetzung zu ihren eigenen Wurzeln und ihrem kulturellen Erbe bieten.
Was für 300.000 Serben in Wien? Bei der Demo vor 2 Jahren waren nicht mal 10.000 dabei Es giebt in ganz österreich vielleicht 200.000 die sich als Serben sehen, der Rest ist assimiliert.
ZitatBundespräsident Fischer sprach von rund 300.000 Serben allein in Wien. Diese seien in Österreich gut integriert und zu einem Großteil auch österreichische Staatsbürger.
So ein Schwachsinn. Novi Sad hat 255.000 Einwohner, dann wäre Wien wohl die zweitgrößte serbsiche Stadt.