Klage gegen US-Firma wegen der Aktion „Sturm“ 19.08.2010
Eine Gruppe von Serben aus Kroatien hat die private US-Firma für militärisches Consulting „MPRI“ angeklagt, weil sie Angaben zufolge die kroatische Armee und Polizei mit Waffen für die Operation Sturm 1995 ausgestattet hat, schreibt das in Zagreb erscheinende Blatt Vecernji List. Ankläger verlangen deshalb vor dem Bundesgericht in Chicago mehrere Milliarden Dollar Schadensersatz. In der Klage heißt es, dass Ziel der Aktion „Sturm“ die Vertreibung einer ethnischen Minderheit war. Die Firma „MPRI“ (Military Professional Resources Incorporated), die 1987 von acht ehemaligen Angehörigen der US-Army gegründet, und die dann 2000 von der Firma L-3 Communication aufgekauft wurde, wir in der Klage als Komplize im Völkermord genannt. „Die Aktion Sturm war die größte Bodenoffensive in Europa seit dem II Weltkrieg, und in ihr wurden Tausende Serben getötet und misshandelt, während 250.000 vertrieben wurden, wobei ihr Eigentum zerstört wurde, was einen Schaden von mehreren hunderten Millionen Dollar verursacht hat“, heißt es in der Klage. Es wird betont, dass der damalige kroatische Verteidigungsminister Gojko Susak beim Treffen mit Vertretern von „MPRI“ erklärt hat, er wolle Serben aus der Krajina vertreiben.