[textbox_scroll]Wie werden unsere Kinder mit diesen Fantasien fertig? Das aktuelle Kinderprogramm
Christina Aguilera zwischen zwei Frauenschenkeln, Beyoncé mit gespreizten Beinen, Lady Gaga im kinky Domina-Look. Die Pop-Videos, die rund um die Uhr in den Jugendsendern Viva, MTV und auf Youtube laufen, zeigen Bilder, die es früher nur im Pornokino gab.
22.08.2010 - 00:37 UHR Von Beate Krämer
Donnerstagmorgen dieser Woche, 9.02 Uhr, auf MTV, es läuft „The Way You Lie To Me“, das Musikvideo von Eminem und Rihanna. Es geht um Suff, Sex, Prügel. Er singt: „Wenn sie es noch mal wagt, zu gehen, binde ich sie ans Bett und setze das Haus in Brand.“ Sie singt: „Das ist okay, ich mag, wie es wehtut.“
9.21 Uhr, es läuft „Alejandro“, der Hit von Lady Gaga. Sie im Nonnenkostüm, bedrängt von Männern, sie in Dessous und halterlosen Strümpfen, mal auf, mal unter einem Mann in eindeutiger Pose...
Nächster Popstar, nächstes Video, nur heftiger: „Not Myself Tonight“ mit Christina Aguilera. Sie trägt Knapptrikot, Peitsche, Bondagefesseln, im Mund einen Knebel mit Strass besetzt, es gibt angedeuteten Gruppensex, Frauen lecken sich ab, Hand im Schritt, Wet-Look-Dancing, gespreizte Schenkel... In Musikvideos geht es immer eindeutiger um Sex und Gewalt.
Vorm Fernseher oder dem Internet sitzen allerdings nicht nur Erwachsene, sondern Kinder, denn auch die Popmusik hat die Sechs- bis 13-Jährigen fest im Blick, besser gesagt: ihr Jahresvermögen von 6,24 Milliarden Euro (Umfrage Ehapa-Egmont-verlag). Davon kann man eine Menge Tonträger kaufen.
Jetzt muss sich die Musikindustrie allerdings massiver Kritik stellen. Der britische Musikproduzent Mike Stock, der in den 80er-Jahren Kylie Minogue berühmt machte, wirft den Machern von Musikvideos vor, sie würden die Jugend total versexen:
„99 Prozent der Charts sind Softpornografie. Kinder werden gezwungen, viel zu früh erwachsen zu werden. Guckt euch die Videos an. Ich würde nicht wollen, dass meine Kids das sehen. Ich würde mich ja schon genieren, so etwas mit meiner Mutter zu gucken“, so Stock in einem Interview mit der „Daily Mail“. „Die Musikindustrie geht zu weit!“
Die Songtexte klingen heute oft wie am Stammtisch gemacht. Ging es in Kylie Minogues Song „I Should Be So Lucky“ (aus der Hitfabrik von „Stock, Aitken & Waterman“) „nur“ um die große Liebe, singt Lady Gaga in „Love Game“, sie wolle auf einem „Disco Stick“ reiten. „Mütter von kleineren Kindern sorgen sich, weil niemand die Fernbedienung kontrollieren kann“, sagt Mike Stock.
Die Musiksender Viva und MTV haben die meisten Zuschauer in der jungen Altersgruppe zwischen 14 bis 19 Jahren, gefolgt von den Drei- bis 13-Jährigen. Zwar versichert die Unternehmenssprecherin der Sendergruppe, „dass wir natürlich streng darauf achten, dass unser Programm zu jeder Tages- und Nachtzeit den Anforderungen des Jugendschutzes entspricht.“
Eine Frage stellt sich trotzdem: Wie werden Kinder mit den Inhalten der sexualisierten Videos fertig? Müssen Eltern damit rechnen, dass ihr Nachwuchs Lady Gaga und Britney Spears auf dem Schulhof nachspielt oder sich Latex-Shirts zum Geburtstag wünscht? Da die Kleinen immer erwachsener wirken wollen als sie sind, ahmen sie nach, besonders gern ihre Stars.
Ein harmloses Beispiel: Mia ist acht Jahre alt und die Tochter einer Redaktionskollegin. Mia guckt begeistert die TV-Serie „Hannah Montana“. Darstellerin Miley Cyrus profitierte lange vom unschuldigen Schulmädchen-Image ihrer Serienfigur. Jetzt ist Miley 17 und tritt seit einiger Zeit auch als Sängerin auf, sexy zurechtgemacht, mit den bekannten aufreizenden Posen. Mias Mutter fiel auf, dass sich ihre Tochter immer affektiertere Gesten zulegte. Zuletzt wollte sie ein Minikleidchen samt Handtasche, wie sie es bei ihrem Idol Hannah gesehen hatte, und zwar für die Schule. „Seitdem ist Schluss mit ,Hannah Montana‘“, sagt Mias Mutter.
Doch Verbote entschärfen die Lage nicht wirklich.
„Ich kann nachvollziehen, dass sich Eltern sorgen, ihre Kinder könnten ihren Idolen in Outfit und Gesten nacheifern, es sind keine idealen Rollenvorbilder“, sagt Elmar Giglinger, der lange MTV-Programmchef war und Viva 2 erfand. „Doch es würde nichts bringen, Videos zu verbannen oder erst ab 22 Uhr zuzulassen. Dann klappen die Kids eben ihr Laptop auf und gucken sich ihre Musik im Internet an.“
Zum Beispiel bei Youtube, dem Videoportal. Das oben erwähnte Video von Rihanna und Eminem klickten in den ersten 24 Stunden, nachdem es auf Youtube gestellt worden war, 6,6 Millionen Fans an, nach den ersten 60 Stunden waren es 14 Millionen.
Sex sells, verstärkt seit etwa zehn Jahren und mittlerweile überall – in der Mode, der Werbung, den Medien. „Musikvideos sind ein Spiegel ihrer Zeit“, sagt Hannes Rossacher, „deshalb sind sie heute mit mehr sexuellen Inhalten gefüllt.“ Der Wiener Filmproduzent, der mit seinem Partner Rudi Dolezal („DoRo“) für Weltstars wie The Rolling Stones, Queen, Bruce Springsteen oder Michael Jackson arbeitete, hält das Videogeschäft für ausgereizt, weil es zur Ware verkommen sei. Die Gefahr, die Kinderseelen drohe, sieht Rossacher in den perfekten Oberflächen, die den jungen Leuten als das echte Leben vorgegaukelt werden. „Da werden Musts aufgebaut, die irreal sind.“
Zwänge, wie ein perfekter Körper, die ständige sexuelle Willigkeit, die inszenierte Nummer.
Leider orientieren sich Kinder daran. Eine Siebenjährige, die erwachsener sein möchte, sieht, was Jungs gefällt, wie Anmache funktioniert. Das Frauenbild, mit dem sie früh geimpft wird, ist fatal. „Es ist das Frauenbild, das viele Männer wollen“, sagt der Sexualwissenschaftler Professor Hans Pastötter. „Das Urproblem ist, dass Männer oft schlichte Bilder von Frauen in sich tragen, denen nicht wenige Frauen – instinktiv oder kalkuliert – entsprechen wollen. In den Musikvideos verhalten sich Frauen wie feuchte Männerträume, weil sie damit viel Geld verdienen können.“
„Deshalb wird Kindern eine falsche Vorstellung von Sexualität vermittelt. Da geht es um Härte, um Erotik, nie um Gefühle“, sagt der Berliner Medienpsychologe Professor Jo Groebel. Der Grund dafür ist so simpel wie das menschliche Reptiliengehirn: „Sex und Gewalt lösen Reize aus, das schafft Aufmerksamkeit“ – für ein Produkt. Singt ein Popstar in Strapsen und Strings, trägt er Arbeitskluft, um neue junge Käuferschichten zu mobilisieren.
Begreifen Kinder das?
Natürlich nicht, jedenfalls nicht ohne die Hilfe ihrer Eltern.
Was kann man ihnen raten?
„Sich mehr dafür zu interessieren, was ihre Kids umtreibt und was sie gucken. Das Wichtigste aber ist: Reden, reden, reden“, sagt der Kinder- und Jugendtherapeut Dr. Christian Lüdke. „Zum Beispiel darüber, dass es Frauen nicht gefällt, gefesselt zu sein oder unterwürfig zu tun wie im Video. Den Kleinen sagt man es am besten so: ,Es macht keinen Spaß!‘ Das Wort Spaß ist das Schlüsselwort. Es ist das wichtigste Kriterium, nach dem sie urteilen.“
Ach was braucht man heute noch Pornovideos einfach mal MTV & Co einschalten und schon hat man die geilsten Pornos
aber was mich wirklich extrem stört, ist dass unsere Kinder und Jugend so "Sozial" versaut/zerstört werden und später kaum noch in der Lage sind eine echte Beziehung einzugehen
Einmal im Internetcafe habe ich 10-12 jährige Kinder gesehen wie sie sich Pornos angeschaut haben und ihre Abfälligen Aussagen gegenüber Frauen, als Schlampen die nur zum Ficken da sind ...
ZitatEinmal im Internetcafe habe ich 10-12 jährige Kinder gesehen wie sie sich Pornos angeschaut haben und ihre Abfälligen Aussagen gegenüber Frauen, als Schlampen die nur zum Ficken da sind ...
ich finde den Song erstklassig das Video selbst sehe ich zum ersten mal ok für Erwachsene ist das wohl ganz ok, je nach Geschmack^^ ich finde das Video etwas tuntenhaft und eher nur porno-peinlich ^^ aber kann man sich mit Freunden so bei einem Bier um 23 Uhr gut ansehen^^
aber wenn ich mir Vorstelle, dass z.b. 8 jährige leicht zu beeinflussende Mädchen das sich anschauen, dann murmelt es mir da sehr in der Bauchgegend ..
[myvideo]7515641[/myvideo] Christina Aguilera - Not Myself Tonight
Das Video und auch die Musik sind nicht mein Ding, absolut nicht ^^ würde ich im Auto-Radio wohl nur mal nebenläufig hören ...
an dem Video finde ich nur die die Farbenvielfalt und das Skurrile lustig aber an sonsten, ne echt nicht was mich irgendwie berührt ^^
aber bei einem 8jährigen Mädchen würde das wohl nicht ungeschoren rübergehen und bei pubertierenden 10-12 Jährigen Knirbsen wohl ganz und garnicht was die dann für eine verkehrte Vorstellungswelt sich über die Frauen aufbauen möchte ich echt nicht wissen
Zitat von blagomich kotzen solche videos an die übertreiben mit allem...
ja das ist auch genau das Problem bei mir - die übertreiben es extrem - halt Sex salls
ich bin auch nicht irgendwie prüde, trotzdem finde ich solche Sachen fürs TV/Kinder zu schlecht, zu viel, zu schädlich
um es mal so zu sagen, ich habe schon zich Jahre keine Softpornos geschaut (nur damals als pubertierender Knirps im TV), und das was heute die Musikerinnen zweks besseren Kommerz machen ist fast schon mehr als ein Softporno
Das habe ich hier auch schon hier so oft angesprochen, manche halten mich deswegen auch schon prüde, bin ich aber echt nicht^^ Weiteres Problem, die Kinder von Heute haben auf ihren Handys teilweise Hartcorepornos die man sich nicht mal mit 20 vorstellen konnte oder im Internet & Internetcafes, was sie ich da alles reinziehen (und sich sozial schädigen) können wir uns kaum vorstellen
als Erwachsener kann man über alles schmunzeln und sich amysieren (man nimmt es nur mit einem spaßigen Auge auf^^) aber als Kind ist das leider zu negativ Lebensformend (falsches Frauenbild und zukünftiges Beziehungshindernis)