Mehr als 40 Jahre lang war Japan die zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Welt. Diesen Titel hat das Land nun an China verloren, wie die japanische Regierung einräumen musste.
China hat Japan 2010 als zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt abgelöst, wie die Regierung in Tokio am Montag bestätigte. Das japanische Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg nach Angaben des Kabinettsbüros zwar um 3,9 Prozent auf 5,47 Billionen Dollar, das chinesische lag demnach jedoch bei 5,87 Billionen.
In den letzten drei Monaten des Jahres ging das BIP in Japan sogar um 1,1 Prozent zurück. Im Vergleich zum Vorquartal bedeutet dies einen Rückgang um 0,3 Prozent. Hintergrund ist unter anderem das Auslaufen staatlicher Konsumanreize. Zudem leidet Japans stark exportabhängige Wirtschaft unter dem festen Yen. Der BIP-Rückgang ist der erste seit dem dritten Quartal im Kalenderjahr 2009. Im Vorquartal hatte die Wirtschaft noch kräftig um 3,3 Prozent zugelegt. Ökonomen rechnen jedoch für das laufende Quartal wieder mit einem Zuwachs des BIP angesichts des wieder anziehenden Exportgeschäfts.
„Im laufenden Quartal hat die Wirtschaft wieder Tritt gefasst“, schreibt die Commerzbank in einer Analyse. „Denn die Exporte sollten weiterhin von der kräftigen Auslandsnachfrage profitieren, zumal sich Anzeichen für eine robuste Weltwirtwirtschaft zuletzt noch gebessert haben.“