Ein Feuervogel (russisch жар-птица, schar-ptitsa Hitzevogel, v. жар Hitze) ist ein Vogel in der slawischen Mythologie.
Der magisch glühende Vogel lebt in einem fernen Land und bringt seinem Fänger gleichermaßen Segen wie Unheil.
Merkmale:
Das reiche Gefieder des Feuervogels strahlt in Rot, Orange und Gelb, etwa wie die Glut eines Lagerfeuers. Einzelne Federn glühen auch, nachdem sie ausgefallen sind, eine allein vermag einen größeren Raum zu erhellen. Spätere Darstellungen zeigen den Vogel als gekröntes pfauenähnliches Tier mit strahlender Färbung und glühenden Augenflecken auf den Schwanzfedern.
Der Feuervogel in den ursprünglichen Sagen:
In Märchen wird der Vogel zum Gegenstand schwieriger Aufgaben: Ein Held hat eine Feder des Feuervogels zu bringen, zieht hinaus, den Vogel zu fangen, aus eigenem Antrieb oder durch den Wunsch des Vaters oder Königs. Das Wesen ist zauberhaft und hoch begehrt, aber der Held, ursprünglich durch die glühende Feder bezaubert, gibt ihm die Schuld für seine Umstände.
Die Erzählungen folgen immer dem klassischen Aufbau der Märchen: Die Feder dient als Warnung vor einer schwierigen Unternehmung, magische Helfer stehen dem Helden auf dem Weg zur Seite, die ihn bei der Reise, dem Vogelfang und der Rückkehr aus dem fernen Land mit der "Belohnung" unterstützen.
Bekannt ist die Legende Iwan Zarewitsch, der Feuervogel und der graue Wolf.
In manchen Versionen rettet der Held obendrein eine gefangene Prinzessin aus den Klauen des schrecklichen Fürsten
Der Vogel als Motiv in anderen Erzählungen:
Die Geschichte des Feuervogels diente als Vorlage und Inspiration für viele andere Werke, wie auch für Das bucklige Pferdchen von Pjotr Jerschow. Auch der Komponist Igor Strawinsky schuf mit der Ballettsuite "Der Feuervogel" (Originaltitel "L'Oiseau de feu") eine Hommage an die Sage des Fabelwesens.
Das Motiv zeigt Parallelen zu den iranischen Legenden von magischen Vögeln, zu Märchen der Brüder Grimm (Der goldene Vogel, Die Kristallkugel, Das Wasser des Lebens) und anderen russischen Zaubervögeln wie etwa dem Sirin.
In der armenischen Sage Hazaran Blbul wird die Aufgabe beschrieben, in der der Vogel gefangen wird; allerdings leuchtet der Vogel in dieser Version nicht, sondern lässt das Land durch seinen Gesang prachtvoll erblühen.
andere Quellen geben noch diese Merkmale
Der Feuervogel heilt die Kranken und gibt den Blinden das Augenlicht.
Vergleiche zu russischer Variante Feuervogel und dem Vogel Phönix sind oft zitiert. Jedes Jahr im Herbst stirbt der Feuervogel, und im Frühjahr wieder aufzustehen.
Mit der Hand kann man den Feuervogel nicht fangen, da der Schwanz brennt. (verschiedene Varianten)
manche halten ihn für identisch mit Slawa[/textbox]
Quellen: deutsche und russische Wikipedia und sonstige Internetquellen
In dieser Variante des russischen Märchens wird der Feuervogel gefangen, in einen goldenen Käfig gesperrt, und mit einem fliegenden Teppich zum Zaren (oder Vater) zu bringen
[img-200px]http://artnow.ru/img/113000/113192.jpg[/img-200px] [img-200px]http://i029.radikal.ru/0712/e6/4b2117e8eefd.jpg[/img-200px] manchmal auch als Frau dargestellt
Hinter den nebelverhangenen Bergen jenseits der wogenden See lebte ein König, dessen größter Schatz ein Obstgarten war, in dem ein goldener Apfelbaum wuchs. Eines Nachts kam ein Dieb und stahl einige Äpfel. Der König war erbost und ließ seinen Stallburschen Iwan jede Nacht Wache halten. Die halbe Nacht war um, als Iwan plötzlich einen Feuervogel sah, der sich niedersetzte und an den Äpfeln pickte. Er schnappte den Feuervogel am Schwanz, der riss sich jedoch los und flog davon, Iwan hielt nur eine einzige Feder in der Hand. Der König Schickte Iwan los, um den magischen Feuervogel zu suchen. Bald tauchte ein riesiger grauer Wolf vor ihm aufm der versprach, bei der Suche nach dem Dieb zu helfen. Er wies Iwan an, etwas Bier, Brot und Käse zu mischen und auf dem Boden zu verteilen. Als die Feuervögel davon aßen, torkelten sie bald umher. Iwan fing einen Vogel und steckte ihn in seinen Sack. Er schwang sich auf den Rücken des Wolfs und kehrte zum König zurück. Nun hatte der König von der schönen Jelena gehört, einer Prinzessin, die jenseits der See lebte. Und er schickte Iwan los, um das Mädchen zu holen. Wieder half im der große graue Wolf, und sie machten sich auf zu dem fernen Märchenschloss.
Iwan ergriff die Prinzessin, und sie kehrten auf dem Rücken des Wolfs zurück zum König. Doch auf dem weg verliebten sich Iwan und die schöne Jelena ineinander. In ihrer Not wandten sie sich an den Wolf, doch dieser sagte, sie bräuchten sich keine Sorgen zu machen. Zurück im Königspalast nahm der Wolf die Gestalt der Prinzessin an, und Iwan führte den Wolf zum König. Der war hocherfreut und rief alle Adeligen zusammen, um der Krönung der neuen Königin beizuwohnen. Als er die Braut küssen wollte, berührten seine Lippen die kalte Schnauze des Wolfs. Der alte König Starb auf der Stelle. So heiratete Iwan Jelena und wurde selbst König. Den Feuervogel ließ er frei, nie mehr pickte diese an Äpfel, Brot oder Käse.
Quelle: Mythologie Götter, Helden, Mythen Herausgeber: Arthur Cotterell