ZitatRugjer Josip Bošković (serbisch: Ruđer Bošković) ( 18. Mai 1711 in Ragusa, ; † 12. Februar 1787 in Mailand) war ein Serbischer Mathematiker, Physiker und katholischer Priester, der auch in der Astronomie, Naturphilosophie und Dichtkunst sowie als Techniker und Geodät tätig war. Er gehört zu den 100 größten Serben aller Zeiten.
Bošković sticht unter seinen Zeitgenossen durch die Vielfalt seiner Tätigkeiten hervor. Er zählt zu den letzten Universalgelehrten Südeuropas. Den Großteil seines Lebens verbrachte er in Italien. Als Wissenschaftler und Berater war er auch im Kirchenstaat, in Österreich und Frankreich tätig, sowie im Diplomatischen Dienst und als Lyriker. Sein Name ist bis heute mit wichtigen Fortschritten in der Geodäsie, der Ausgleichungsrechnung und der Naturphilosophie verknüpft, sowie mit den Anfängen der Atomphysik. Auch als Gutachter bei gefährdeten Monumentalbauten hat er sich verdient gemacht. Die sechs Jahrzehnte seiner wissenschaftlichen Tätigkeit verteilen sich auf zehn europäische Länder und etwa 15 Universitätsstädte.
Seine Eltern waren der Serbe Nikola Bošković, Bauer aus dem Örtchen Orahov Do in der Herzegowina und Paola Bettera, eine Dubrovnikerin romanischer Abstammung.
Astronomie und Optik in Italien und Frankreich
1763 trat er eine Professur an der Universität Pavia an, wechselte aber bald nach Paris und lehrte später in Mailand. Am nahegelegenen Kollegium von Brera betrieb er die Errichtung einer Sternwarte und ließ sie zum Teil auf eigene Kosten ausstatten. Zu seinen speziellen Forschungsthemen gehörte naturgemäß die Optik, ferner die Sonnenphysik und die Bestimmung ihrer Rotation mittels Beobachtung von Sonnenflecken. In den folgenden Jahren war Bošković’s diplomatisches Geschick erneut gefragt, als sich die Aufhebung des Jesuitenordens abzeichnete. Nach diesen Wirren wurde er 1773 in Frankreichs Marine zum „Direktor der Optik“. Der König stattete ihn mit einem Salär von 8.000 Livres aus. Bald wurde er jedoch – im Zuge der Jesuitenverfolgung – von d'Alembert und anderen französischen Gelehrten angefeindet, so dass er sein Amt niederlegte und sich nach Bassano wandte, wo er die Ausgabe seiner Werke besorgte. Schließlich kehrte er im 72. Lebensjahr nach Mailand zurück, wo er fünf Jahre später in geistiger Verwirrung starb. Der Mondkrater Boscovich ist nach im benannt.
Beiträge zu Astronomie, Geodäsie, Technik und Lyrik
Bošković leistete auch wichtige Beiträge zur Astronomie. Darunter war ein Verfahren zur Berechnung der Umlaufbahn eines Planeten aus drei gemessenen Positionen am Sternenhimmel, und das erste geometrische Verfahren zur Berechnung des Äquators eines rotierenden Himmelskörpers aus drei Beobachtungen seiner Oberflächenform. Auch bestimmte er die Rotationselemente der Sonne aus Beobachtungen von Sonnenflecken. Für eine ähnliche Aufgabenstellung bei der oben erwähnten Gradmessung von 1750 bis 1753 entwickelte er eine Rechenmethode zur Ausgleichung der auftretenden kleinen Widersprüche, indem er die Absolutsumme der Residuen (verbleibende Restfehler) minimierte. Bei Carl Friedrich Gauß finden sich Notizen über Boškovićs Arbeiten zur „Bahnbestimmung der Himmelskörper“ und zur Lotabweichung, die später für Asteroiden wie Ceres und für die Hannover’sche Landesvermessung nützlich waren.
Bošković und die Bauphysik
In mehreren Bibliotheken Südeuropas finden sich Gutachten Bošković’s über die Statik großer Gebäude. Die zwei bekanntesten Fälle sind der Petersdom (1742) und die Wiener Hofbibliothek (1763). Zu letzterer hatte Kaiserin Maria Theresia den als Gesandten von Lucca am Wiener Hof weilenden Gelehrten ersucht, den Architekten Nikolaus Pacassi bei der Rettung der vom Einsturz bedrohten Kuppel des Prunksaales zu unterstützen. Seine Bekanntheit als Bauingenieur verdankt Bošković einem theoretisch und praktisch gut fundierten Gutachten zum Petersdom in Rom aus dem Jahr 1742, das er mit den Franziskaner Patres und Mathematik-Professoren Thomas Le Seur und François Jacquier erstellte. Es gilt als erste bekannte statische Berechnung und wurde (von Hans Straub) als „Geburtsstunde des Bauingenieurswesens“ bezeichnet. In dieser weltweit höchsten Kuppel hatten sich deutliche Risse gezeigt; es sollten ihre Ursachen ergründet und Vorschläge zur Behebung der Schäden erarbeitet werden. Zur Theorie der Vorgänge war der „mathematische Physiker“ speziell gefragt. In der Einleitung zu ihrem Gutachten schrieben sie: „Wir sind vielleicht verpflichtet, uns zu entschuldigen bei den vielen, die nicht nur die Praxis der Theorie vorziehen, sondern die erste allein für angebracht und notwendig halten, die zweite dagegen vielleicht sogar für schädlich.“
Srpski predsjednik Boris Tadić među najveće Srbe u povijesti, uvrstio je Nikolu Teslu i Ruđera Boškovića. Vjeruje da ga hrvatski prijatelji neće pogrešno razumjeti, ali, kako je objasnio, Ruđer Bošković je bio Srbin katolik.
Srpski predsjednik Boris Tadić dao je intervju beogradskom Pressu, a nama najzanimljiviji dio prenosimo s portala e-novine.
Najveći Srbi svih vremena: Nikola Tesla, Dositej Obradović, Vuk Karadžić, Pupin, Milanković i Ruđer Bošković. Nadam se da me moji hrvatski prijatelji neće pogrešno razumjeti, ali Ruđer Bošković je bio Srbin katolik.