VUK STEFANOVIC KARADZIC ist für die Serben von außerordentlicher Bedeutung, denn er stellt eine Art serbischer Kombination aus Luther, Goethe, den Gebrüdern Grimm und Duden dar: Vuk Karadzic übersetzte gemeinsam mit Djuro Danicic die Bibel zum ersten Mal in die damalige serbische Volkssprache (im Gegensatz zur Kirchensprache). Dies war zugleich die erste komplette Bibelübersetzung in eine südslawische Sprache. Weiterhin standardisierte und reformierte er die Rechtschreibung der serbischen Sprache (1850 schlossen sich auch die Kroaten der Reform von Karadzic an) und schrieb ein Wörterbuch der serbischen Sprache nach neuer Rechtschreibregelung (gemäß seinem Leitspruch: “Schreibe wie Du sprichst!”). Er sammelte serbische Volksmärchen und -lieder und machte das zur damaligen Zeit in Westeuropa weitgehend unbekannte serbische Volk in Deutschland und der Welt bekannt. Er war mit vielen deutschen Geistesgrößen der damaligen Zeit befreundet und bekannt - so etwa mit J. W. von Goethe, Jacob Grimm, Leopold Ranke oder Johann Gottfried Herder. Vuk Karadzic wurde damit nicht nur zum Symbol deutsch-serbischer Freundschaft, sondern durch sein Wirken als Ethnologe, Dichter, Sprachreformator, Übersetzer und eigenständiger Diplomat auch zu einer der herausragendsten Persönlichkeiten der serbischen Kulturgeschichte.