Der Serbisch-byzantinische Stil ist eine Zusammenfassung dreier zeitlich aufeinanderfolgender Stilrichtungen der Byzantinischen Kunst im mittelalterlichen Serbien zwischen dem 12. Jahrhundert und dem Ausgang des 16. Jahrhunderts. Durch architektonische Verschmelzung westlicher romanischer und östlicher byzantinischer Elemente ist die Raška-Schule im 12. bis 13. Jahrhundert gekennzeichnet. Von byzantinischen und bulgarischen Kunstzentren in Thessaloniki, Ohrid, dem Athos ist ab der Zeit von Stefan Uroš II. Milutin (1282-1321) der Stil der Palaiologischen Renaissance bindend. Insbesondere ist aber durch eine andere Behandlung des Baukörpers in dieser sogenannten Mazedonischen Schule die Entwicklung eines serbisch-byzantinischen Architekturstils zu erkennen der sich in der abschließenden Periode der Byzantinischen Kunst in Serbien in den Bauwerken der Morava-Schule voll ausbildet. Zu der harmonisch ausgewogenen Gruppe von Kirchen und Klöstern in Nodserbien mit ihren vielfältigen neuen Elementen gehören die innovativsten und experimentellsten Bauwerke der Byzantinischen Architektur.
Raška-Schule
Zur Raška-Schule gehören die ältesten kirchlichen Bauwerke in Serbien mit Ausnahme der schon im 9. Jahrhundert erbauten Petrova crkva die als Rotunde der Byzantinischen Klassik unter Justinian verhaftet ist. Zur Raška-Schule zählen insbesondere die Klosterkirchen von Studenica, Žiča, Mileševa (Kloster), Sopoćani und das Kloster Gradac. Das künstlerische Zentrum der Raska-Schule befand sich Raszien, insbesondere um Stari Ras, der alten serbischen Hauptstadt.
Architektur
Die Kirchen sind als kreuzförmige Basiliken mit einer Kuppel ausgeführt. Gründungsbau und Vorbild für spätere Gründungen ist die Muttergotteskirche in Studenica. Mit Ausnahme der Kuppel sind die Bauwerke im Stil der Romanik errichtet. Der Baustil ist über die Dalmatinischen Küstenorte (insbesondere Dubrovnik und Kotor) nach Serbien vermittelt.
Fresken
Die Fresken in den Kirchen der Raška-Schule sind rein byzantinische Arbeiten und haben erstaunliches Niveau. Charakteristisch ist der blaue oder Goldgrund in Studenica und die emotionalen Darstellung der Kreuzigung Christi. Die Darstellung des Engels am Grabe Christi in Mileševo sowie die der Frührenaissance zugehörenden monumentalen und antikisierenden Fresken in Sopoćani sind auf grünem Grund gehalten.
Mazedonische Schule
Mit dem stärkeren byzantinischen künstlerischen Einfluss seit Anfang des 14. Jahrhunderts verlagerte sich das bauliche Zentrum auch in den Kosovo und nach Mazedonien. Hier entstanden die Hauptwerke der Mazedonischen Schule, die in der Klosterkirche von Gračanica ihren Höhepunkt erreichten.
Architektur
Ein direkter griechischer Einfluss ist in der Architektur der Bauwerke Milutins durch Vermittlung über die Architektur in Thessaloniki spürbar. Jedoch ist der Höhendrang der Bauwerke, die in Serbien errichtet werden, in der damaligen byzantinischen Kunst unbekannt. Erstmals werden in Serbien auch Fünfkuppelkirchen gebaut. Kreuzkuppelkirchen mit fünf Kuppeln sind Gračanica (1311-1321), Staro Nagoričane (1317-18) und Bogorodica Ljeviška (1310-13). Neben diesen Hauptwerken sind auch einfachere Kirchen mit nur einer Kuppel, wie die Kirche des Hl. Erzengel Michael in Lesnovo aber insbesondere die königliche Kapelle (Königskirche) im Kloster Studenica zu nennen.
Fresken
Die palaiologische Renaissance fand durch die beiden Hofmaler König Milutins, Michael Astrapas und Eustychios, Eingang in die serbische Malerei. Die bewegten detailreichen Figuren sind im Vergleich zur Monumentalmalerei der Raška-Schule stärker stilisiert. Die Maler der serbischen Klöster stammen aus der Malerschule von Ohrid. Eine Sonderstellung stellt der Freskenzyklus im Kloster Visoki Dečani. Zwar ist das Kloster im Stil der Apulischen Gotik gebaut und gehört in den Kontext der Raska-Schule so sind die Fresken durch Stil und Figurreichtum der Mazedonischen Schule anzurechnen erreichen aber nicht die Qualität der Fresken von Bogorodica Ljeviška der Königskirche in Studenica oder Gračanica.
Ikonen
Nur wenige Ikonen sind aus der Zeit erhalten insbesondere die fünf Standikonen der Ikonostase in Decani. Die langgliedrigen Figuren und feinen Zeichnungen sind ausgesprochen elegant. Bedeutend sind die Ikonen die sich in Ohrid erhalten sind. Sie zeigen eine verschwenderische Benutzung von Goldgrund.
Morava-Schule
Die letzte Phase der serbischen Kunst im Mittelalter, die Morava-Schule ist dann eine eigenständige Leistung der serbischen Kunst, die zwar Elemente der Athos Klöster aufnimmt, aber ein Grundlegendes neues Schema für den Bau von Kirchen entwirft. Als ein internationaler Stil wird dieser serbische Stil auch über die Landesgrenzen wirksam (Moldauklöster, Walachei).
Architektur
Die Dreikonchenanlagen zeichnen sich insbesondere durch die farbigen Ziegelschmuck der Fassade und reichen bauplastischen Dekor in Flachrelieftechnik aus.
Fresken
Erst mit der Malerei der Morava-Schule wurde wieder eine realistischere Darstellung erreicht. Die Fresken in Kalenić und Manasija erreichen eine stilistische Feinheit und Eleganz die mit den besten Werken der gotischen Kunst gleichzieht. Das Programm in Kalenić und Manasija kann als beginn der Frührenaissance in der Malerei in Serbien gewertet werden.
Ikonen
Unter den Ikonen des späten 14. und 15. Jahrhundert ragen insbesondere die großformatigen Ikonen des Klosters Hilandar heraus.
Meine Güte, wenn ich mir diese Fotos betrachte kann ich nicht genug davon bekommen. So schöne Kirchen und Klöster und ich habe bis jetzt leider nur Hram Svetog Save in Belgrad gesehen. Da muss sich etwas ändern !
Ich finde gerade die Ikonen und Fresken interessant
Diese Bauwerke zeugen davon, das der Mensch mehr ist als ein Tier, denn es gibt zwar sogar Vogelarten, die besonders ausgeschmückte Nester bauen, aber ganze Stilrichtungen und Schulen für Bauwerke zu entwickeln, die dann nicht bloß der Arterhaltung dienen und den Trieb vorantreiben, das tut kein Tier.