Da wir so einen Thread noch nicht haben, habe ich mich dazu entschlossen nun einen zu erstellen und zu pflegen. Natürlich kann sich jeder daran beteiligen und interessante historische Informationen dazu posten.
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Ich werde mich bemühen die Informationen sowhl auch Serbisch als auch auf Deutsch zu posten, damit jeder hier nachlesen kann. Werde auch versuchen das ganze übersichtlich zu halten, deswegen gehts erst beim nächsten Beitrag mit der Geschichte los. Hoffe es finden sich viele Interessenten für dieses Thema, ich finds total interessant
Antike In der Region leben Illyrer, Kelten und Griechen. Im 2. Jahrhundert nach Christus wird sie von den Römern als Provinz Illyrien verwaltet.
Nach der Teilung des Römischen Reiches fällt Illyrien zu Ostrom (Byzanz).
6. - 9. Jahrhundert Die slawischen Serben siedeln sich in Raszien an. Es entstehen kleine serbische Fürstentümer unter der Hoheit von Byzanz. Einer der bekanntesten Führer war seinerzeit Župan Vlastimir. Die Hauptstadt befand sich in Ras (heute kann Stari Ras bei Novi Pazar noch in Überresten besichtigt werden). Von der Hauptstadt stammt auch der Begriff Raszien für Serbien. Der Groß-Župan führte die anderen Župane an. Das Land wurde orthodox christianisiert.
10. - 15. Jahrhundert Kämpfe gegen die Bulgaren. Königreich unter Mihailo von Zeta. Kämpfe der Südslawen gegen Byzanz. Mit dem Byzanz als Archont unterstehenden Stefan Vojislav beginnt die Herrschaft der Vojisavljević, später folgen die Nemanjiden, Lazarević und Branković. 1389 findet die historisch wichtige Schlacht auf dem Amselfeld der Serben gegen die Osmanen statt. 1459 wird Serbien von den Osmanen erobert und Teil des Omanischen Reiches (bis 1804).
1804 Erster Serbischer Aufstand und 1815 - 1817 Zweiter Serbischer Aufstand gegen die Osmanen resultieren in der Unabhängigkeit Serbiens. Fürst Mihailo Obrenović vertreibt 1867 die letzten Einheiten der Osmanen das Land zu verlassen. Belgrad wird Hauptstadt.
1878 Berliner Kongress und internationale Anerkennung Serbiens als eigener Staat durch die Großmächte. 1882 erklärt sich das Fürstentum zum Königreich. Krieg zwischen Serbien und Bulgarien, Österreich-Ungarn greift aus Seiten Serbiens ein und erreicht die Wiederherstellung der vorherigen Situation im Frieden von Bukarest (1886).
1912 Montenegro erklärt dem Osmanischen Reich den Krieg. Serbien, Bulgarien und Griechenland schließen sich an. Im Londoner Vertrag 1913 verlieren die Osmanen die meisten europäischen Gebiete. Es kommt zum Streit zwischen den Bulgaren auf der einen, und den Staaten Serbien, Griechenland, Rumänien sowie den Osmanen auf der anderen Seite. Bulgarien verliert in diesem Zweiten Balkankrieg die meisten seiner Gebietsgewinne wieder.
Serbien kämpft im Ersten Weltkrieg 1914 - 1918 auf Seiten der Entente Cordiale gegen die Mittelmächte. Auslöser des Krieges ist das Attentat von Sarajevo auf den österreichischen Thornfolger Franz-Ferdinand und seine Frau Sophie. Serbien erleidet starke Verluste und wird besetzt. Partisanenkampf gegen die Besatzungsmächte, nach der Niederlage der Achse wird das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen gegründet. König wird Alexander I. Karađorđević.
1929 wird es in Jugoslawien (Land der Südslawen) umbenannt. Attentat nationalistischer Kreise aus Kroatien und Mazedonien auf den König, Errichtung einer autoritären Königsdiktatur.
Im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945 wird Jugoslawien von deutschen und italienischen Truppen besetzt und teilweise unter Kroatien, Ungarn und Bulgarien aufgeteilt. Widerstand von Tito-Partisanen und Tschetniks gegen die Besatzer, aber auch Kämpfe untereinander. Einmarsch der sowjetischen Roten Armee und nach dem Krieg Übernahme der Regierung durch die Kommunisten unter Josip Broz Tito. Dieser führt Jugoslawien als Ministerpräsident, später Staatspräsident bis zu seinem Tod 1980. Jugoslawien wird in sechs Teilrepubliken aufgeteilt: Serbien, Kroatien, Slowenien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro und Mazedonien. Später werden in Serbien noch die autonomen Provinzen Vojvodina und Kosovo errichtet.
Unter Titos Führung entwickelt Jugoslawien eine von der Sowjetunion unabhängige Politik zwischen den Blöcken und wird zu einer Führungsmacht in der Bewergung der blockfreien Staaten. 1984 finden die Olympischen Winterspiele in Sarajevo statt. Mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten belastet und nationalen Bestrebungen der einzelnen Völker zerfällt Jugoslawien ab 1990.
1991 erklären sich Slowenien und Kroatien, später auch Mazedonien für unabhängig. Es kommt zu Kämpfen mit der Jugoslawischen Volksarmee (JNA), der Konflikt verlagert sich bereits nach einigen Tagen aus Slowenien nach Kroatien und in das Gebiet der Plitvicer Seen. Die Serben der Krajina erklären ihre eigene Republik, später erobern die Kroaten diese Gebiete zurück. 1992 erklärt sich Bosnien-Herzegowina ebenfalls für unabhängig. Die Kämpfe verlagern sich dorthin. Serbien und Montenegro schließen sich zur Bundesrepublik Jugoslawien zusammen, Präsident dieser ist Slobodan Milošević. Erst 1995 mit dem Abkommen von Dayton unter der Vermittlung der USA wird auch in Bosnien-Herzegowina die Lage beruhigt.
1998 kommt es zum Kosovokrieg und 2008 erklärt sich der Kosovo für unabhängig (von Serbien nicht anerkannt!). 2000 wird Vojislav Koštunica Präsident. Ab 2003 wird Jugoslawien in den Bundesstaat Serbien und Montenegro umbenannt, aber bereits 2006 trennen sich die beiden Teilstaaten und werden unabhängig. Die Republik Serbien sucht in den Folgejahren die Integration und Zusammenarbeit mit Europa, die seitdem verstärkt wird. 2009 stellt Serbien unter dem liberalen Präsidenten Boris Tadić den Antrag auf Mitgliedschaft in der Europäischen Union (EU), es herrscht zu diesem Zeitpunkt bereits Visafreiheit für Serben bei Reisen in die EU.
Raszien (serbisch Рашка/Raška, lat. Rascia, veraltet auch Ratzen oder Raizen) ist eine historische Region in Südosteuropa. Später übertrug sich die Bezeichnung auf den gesamten mittelalterlichen serbischen Staat.
Seit dem 6. Jahrhundert siedelten sich Serben auf dem Gebiet des heutigen Serbien an. Sie ließen sich zuerst in einer Gegend nieder, die Raszien genannt wird. Deshalb wurden sie jahrhundertelang außer als Serben auch als Raszier bezeichnet. Byzanz ermutigte slawische Stämme, sich als Föderaten in den Provinzen des Balkans anzusiedeln. Diese sich seit 580 abzeichnende Landnahme der Slawen auf dem Balkan reichte vom Fürstentum Karantanien über das heutige Slowenien und Kroatien, Bosnien und Serbien bis nach Bulgarien und den Peloponnes. Byzanz förderte das Entstehen kleiner Herrschaften als Puffer gegen das Awarenreich im Norden. Die Herrschaft der Steppennomaden bestand von 567 bis 803 im Karpatenbogen bis zur Donau. Es wurde vom Heer des Frankenreichs zerschlagen.
Manche der serbischen Einwanderer nahmen die griechische Kultur an, die meisten aber bewahrten ihre slawisch-serbische Identität. Ihre Stammesführer bildeten mit der Zeit Fürstentümer unter der Oberhoheit von Ostrom. Von ihnen war das weitgehend selbstständige serbische Fürstentum das bedeutendste. Es erlebte mit Župan Vlastimir und der frühen Hauptstadt Ras bei Novi Pazar (daher auch die Bezeichnung Raszien) in der Mitte des 9. Jahrhunderts seine erste Blüte.
Raszien stand zunächst unter byzantinischer und später unter bulgarischer Herrschaft oder Abhängigkeit. Als erster Herrscher eines relativ unabhängigen serbischen Fürstentums wird der in der Mitte des 9. Jahrhunderts lebende Vlastimir, der Begründer des Hauses der Vlastimirić, angesehen. Sein Herrschaftsgebiet soll nach dem byzantinischen Kaiser und Historiker Konstantin VII. Bosnien und Raszien umfasst haben - obwohl Raszien selbst nicht beim Namen genannt wird, vielmehr schreibt Konstantin VII. von Serbien, in dem Bosnien zumindest geographisch eine Sonderstellung innehatte.
Unter Vlastimir, seinem Sohn Strojimir und seinen Nachfolgern wurde Serbien (Raszien) in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts wahrscheinlich unter direktem Einfluss der Slawenapostel Kyrill und Method von Byzanz aus orthodox christianisiert.
Nach Simeons Tod 927 kehrte Časlav als Befreier nach Serbien zurück. Er erkannte Byzanz als oberste Autorität an und bekam dafür Hilfe beim Wiederaufbau des Landes. Unter Časlav bekam der Staat, der etwas größer war als unter Vlastimir, wieder inneren Zusammenhalt. Nach seinem Tod bei einem Angriff der Ungarn zerfiel er aber wieder.
Im Zuge der Auseinandersetzungen zwischen Bulgarien und Byzanz im 10. Jahrhundert war Serbien eher Byzanz zugeneigt. Um diese Gefahr auszuschalten, gab der bulgarische Zar Simeon I. vor, Časlav, einen am bulgarischen Hof aufgewachsenen Urenkel Vlastimirs als Groß-Župan einsetzen zu wollen. Dies war aber nur ein Vorwand, um Serbien als Provinz zu annektieren. Časlav wurde zusammen mit anderen Županen gefangen genommen. Viele, die nicht schon vorher geflohen waren, flohen nun nach Byzanz und Kroatien.
Im 11. Jahrhundert gab es das erste in größerem Rahmen anerkannte serbische Königtum unter Mihailo von Zeta. Dieser hatte zuerst – unter anderem durch seine Heirat – eine engere Verbindung zu Byzanz gesucht. Als aber Byzanz im Kampf gegen die Normannen geschwächt war, brach er seine Neutralität und unterstützte einen Aufstand der südslawischen Völker gegen die byzantinische Oberherrschaft. Nachdem dieser gescheitert war, suchte er Unterstützung im Westen, beim Papst. Mitverantwortlich für diese Wende war auch, dass Mihailo ein eigenes Erzbistum und den Königstitel wollte. Der Papst, der nach dem Schisma von 1054 Interesse daran hatte, die Herrscher an den Rändern seines Einflussgebietes für sich zu gewinnen, ernannte Mihailo zum ersten serbischen König (1077) und machte somit sein Land Duklja zum ersten anerkannten serbischen Königtum.
Zitat von Momakhttp://cccc.community4um.de/f25t3835-zabranjena-istorija-srba.html
^^
Naja ist ja nicht ganz unumstritten, ich hab es mir noch nicht angeschaut, muss ich mal bei Zeit machen. Denke aber nicht das viel dran ist an Deretic's These..
Im 12. Jahrhundert begann unter Stefan Nemanja eine der wichtigsten Perioden für das serbische Nationalbewusstsein. Stefan besiegte in der Schlacht bei Pantino seine Brüder im Kampf um die Herrschaft und schloss mit den beiden überlebenden Brüdern eine Union, in der sie ihn als Groß-Župan anerkannten. So wurde er zum alleinigen Herrscher Rasziens und Dioklitiens (Dukljas). Diese Union und seine Unterstützung für einen Angriff Venedigs und Ungarns auf Byzanz brachten ihn in Konflikt mit dem byzantinischen Kaiser Manuel. In einer erniedrigenden Prozedur musste er sich unterwerfen, um dem Land für einige Jahre Stabilität zu sichern.
Doch nach dem Tod Manuels im Jahr 1180 machte er sich die verworrene Situation in Byzanz zunutze, um dem Reich die Unabhängigkeit und große Gebiete abzuringen – darunter das südliche Kosovo um Prizren und die Gegend um Niš, das zeitweilig zur neuen Hauptstadt wurde. Um sich die Anerkennung durch den Papst und die Ernennung zum König zu sichern, trat Stefan Nemanja zeitweise zum Katholizismus über. In einem Friedensvertrag mit den byzantinischen Kaiser Isaak II. Angelos wurde seinen Expansionsbestrebungen Einhalt geboten, aber gleichzeitig blieben die neuen Grenzen des Landes weitgehend unangetastet.
1196 dankte Stefan Nemanja zugunsten seines mittleren Sohnes Stefan ab und entsagte als Mönch Simeon allem Weltlichen. Er wirkte aber auch noch als Mönch prägend für die weitere Geschichte Serbiens: Er gründete zahlreiche Kirchen und Klöster (darunter die bedeutenden Klöster Studenica und Hilandar, die beide zum Weltkulturerbe zählen). Nach seinem Tod im Jahr 1200 wurde er ein wichtiger serbischer Nationalheiliger.
Stefan Nemanjić, der Sohn, brauchte einige Jahre, bis er die Herrschaft 1207 endgültig gegen seinen älteren Bruder Vukan behauptet hatte. Eine viel wichtigere Rolle für Stefans über 30-jährige Regierungszeit spielte aber sein jüngerer Bruder Rastko, der als der Heilige Sava von Serbien bekannt wurde.
Als sich die serbische Politik nach anfänglich guten Beziehungen zu Byzanz infolge der Einnahme Byzanz' durch den Vierten Kreuzzug eher dem Westen zuwandte, erwirkte Sava bei Papst Honorius III., dass dieser seinen Bruder Stefan 1217 zum König krönte. Damit bekam Stefan den Beinamen Prvovenčani, der Erstgekrönte – und die von seinem Vater begründete Dynastie der Nemanjiden war bestätigt und gestärkt.
Die wichtigste und folgenreichste Tat Savas aber war, dass er bei einem Besuch des byzantinischen Patriarchen im Nicäanischen Exil das Recht erwirkte, eine autokephale und autonome Serbisch-orthodoxe Kirche zu gründen. Diese Kirche mit ihren ersten aus Serbien stammenden Heiligen Simeon und Sava sollte – besonders in der langen Zeit der osmanischen Herrschaft – das Fundament für das serbische Selbstbewusstsein bilden. Mit der Schaffung eines Rechtskodex – des so genannten Nomokanon – schuf Sava zudem die Grundlage für eine enge Verbindung zwischen Kirche und Staat, die ebenfalls sein Geschlecht überdauern sollte.
Während des Nemanjiden-Reichs im 13. Jahrhundert kam es zu wichtigen Veränderungen in der sozialen Struktur des Staates. Aus den Župans, den Sippenführern, wurden Adlige. Die einst freien Bauern gerieten zunehmend in deren Abhängigkeit. Die Städte erhielten Sonderrechte. So wurde aus dem losen Stammesverband ein feudaler Staat mit einem etablierten Herrschergeschlecht, das von Gottes Gnaden legitimiert war, sowie einer starken Nationalkirche.
Der Heilige Sava von Serbien (deutsch auch Sawa geschrieben; * 1175 in Ras; † 14. Januar 1236 in Tarnowo, Bulgarisches Reich) ist ein Heiliger der christlichen Orthodoxie, war ein bedeutender serbischer Aufklärer, orthodoxer Erzbischof und Verfasser des ersten serbischen Gesetzbuches. Sein Gedenktag ist der 14. Januar nach dem Julianischen Kalender oder der 27. Januar nach dem Gregorianischen Kalender. Im Jahre 1595 ließ Sinan Pascha die sterblichen Überreste des Heiligen Sava verbrennen.
Sein weltlicher Name war Rastko (Nemanjić). Er wurde um 1175 in Ras, der damaligen Hauptstadt Rasziens nahe dem heutigen Novi Pazar geboren. Er war der jüngste Sohn des serbischen Großžupan Stefan Nemanja und seiner Frau Ana. Sein ältester Bruder Vukan war Župan von Montenegro und Dalmatien (sog. Königreich Dioklitien und Dalmatien; Dalmatien war damals ein überregionaler Begriff und meinte allgemein die ostadriatische Küste, so dass viele Regenten Dalmatien in ihr Herrschaftsgebiet rechneten), sein zweiter Bruder Stefan serbischer Großžupan und ab 1217 serbischer König. Rastko selbst wurde mit 15 Jahren Župan von Zahumlje oder Hum, der heutigen Westherzegowina.
Der damals 16-jährige und tiefgläubige Rastko floh nach Athos, der heutigen Mönchsrepublik in Griechenland. Auf seiner Flucht wurde Rastko von zwei russischen Mönchen unterstützt, die durch Zahumlje reisten. Er trat in das Kloster Aghios Panteleimon ein, wurde Mönch und nahm den Namen „Sava“ an.
Das erregte in Athos Verwunderung und zugleich Bewunderung für den Fürstensohn, dem schon die Herzegowina zur Herrschaft anvertraut worden war. Sava war nicht nur zutiefst gläubig, er genoss auch eine gute Bildung, und bald wurde Sava einer der führenden Persönlichkeiten der Athos-Bruderschaft. Das Kloster Vatopedi, das damals bedeutendste Athos-Kloster, wählte ihn trotz seiner Jugend zum Abt.
Sein Vater Stefan Nemanja war ein tief gläubiger Mensch, was auch seine Schriften und Botschaften zeigen. 1196 entsagte Stefan Nemanja dem Fürstenthron und folgte seinem Sohn Rastko-Sava auf den Athos. Nun waren Vater und Sohn, Fürst und Fürstensohn, Mönche im Kloster Vatopedi. Stefan Nemanja verstarb 1200 als Mönch Simeon auf dem Athos. Aus seinem Grab wächst eine Traubenrebe, die im Glauben vieler orthodoxer Christen Wunder bewirken kann: Wer im tiefen Glauben von den Trauben dieser Rebe kostet, dem soll bei Kinderlosigkeit geholfen werden können. Das Athos-Kloster Hilandar, von Sava und Simeon 1198 erneuert, bewahrt mehrere Tausend Dankbriefe, wo das Wunder von Simeon dem Mönch (Simeon Mirotočivi) geholfen haben soll.
Auf dem serbischen Fürstenthron wurde von Stefan Nemanja sein zweiter Sohn Stefan Nemanjić eingesetzt, der spätere serbische König Stefan der Erstgekrönte. Nemanjas Erstgeborener Vukan, der die Nachfolge seines Vaters hätte antreten sollen, bekam Montenegro und Teile Dalmatiens. Es war im frühen Serbien nicht üblich, dass der zweite Sohn die Nachfolge antrat, und nachdem Stefan Nemanja verstorben war, lehnte sich Vukan mit Unterstützung vieler serbischer Stammesältester gegen seinen Bruder Stefan auf.
Vukan wurde auch vom Königreich Ungarn und der römischen Kirche unterstützt, während Stefan mehr Sympathien für die Ostkirche zeigte. Stefan wurde vertrieben, kam aber mit bulgarischer Hilfe wieder auf den Thron zurück. Da Stefan Nemanja seinerzeit den bulgarischen Aufstand gegen Byzanz unterstützt hatte, herrschte damals eine tiefe Freundschaft zwischen Serbien und Bulgarien. Die Bulgaren gehörten der Ostkirche an und waren zugleich mit Ungarn befeindet, insofern war es für sie ganz natürlich, dass sie Stefan Hilfe gewährten. Vukan musste sein Vatererbe in Montenegro zurücklassen, bereitete aber erneut einen Aufstand. Das bewirkte, dass Sava um 1208 von Athos nach Serbien zurückkehrte, begleitet von den Gebeinen Stefan Nemanja-Simeons.
Sava beschwor vor den Gebeinen des verstorbenen Vaters seine Brüder zur Versöhnung und schaffte tatsächlich, dass Frieden einkehrte in das von Bruderkriegen ausgeblutete Serbien. Die nächsten Jahre blieb Sava in Serbien und half bei der Überwindung der Wunden des Bürgerkriegs. Diese Jahre gelten als die bedeutendsten in seinem Wirken. 1217 kehrte Sava wieder nach Athos zurück.
Die römische Kirche begann ihre Position in Serbien zu festigen, weswegen orthodoxe Serben auf den Athos kamen und dieses Sava und den anderen Mönchen mitteilten. Das beunruhigte die Athos-Mönche. Die Athos-Mönche saßen Rat und beauftragten Sava, den ökumenischen Patriarchen der Ostkirche um eine eigenständige Kirchenorganisation für Serbien zu bitten. Eine Delegation Athos-Mönche mit Sava unter ihnen reiste 1219 nach Nicäa, wohin der damalige ökumenische Patriarch Manuel I. nach der Eroberung von Konstantinopel ausgewandert war. Patriarch Manuel stimmte dem Vorhaben der Athos-Mönche zu, eine eigene Kirchenorganisation für Serbien ins Leben zu rufen, nur bedurfte es dafür eines Kandidaten. Die Athos-Mönche hatten ihre Wahl schnell getroffen: Sava wurde zum Erzbischof für Serbien und die Küstenländer gewählt und schließlich von Patriarch Manuel geweiht.
1220 folgte die zweite Rückkehr des Sava nach Serbien, diesmal als Erzbischof von Serbien, begleitet von den fähigsten Athos-Mönchen. Dem konnte sich selbst König Stefan nicht widersetzen, oder er wollte es gar nicht. Zu Pfingsten 1221 wurde eine Volksversammlung berufen und Sava als Erzbischof bestätigt. Sava krönte danach seinen Bruder ein zweites Mal zum König, diesmal nach orthodoxem Ritus.
Damit wurde die serbisch-orthodoxe Kirche ins Leben gerufen. Im Grunde entstand die serbisch-orthodoxe Kirche auf dem Athos, unter den Athos-Mönchen, weswegen orthodoxe Serben heute noch sehr eng verbunden sind mit der Mönchsrepublik.
Nach der zweiten Wallfahrt zu den heiligen Stätten und zum Herrengrab in Jerusalem besuchte Sava den bulgarischen Kaiser Iwan Asen II. an dessen Hof in Tarnowo (heute Weliko Tarnowo). Er half dabei den orthodoxen Bulgaren, ihr Patriarchat zu erneuern. Man sieht, dass der Heilige Sava wie ein richtiger Apostel Christi auch die geistliche Betreuung anderer Völker und Kirchen übernommen hat und nicht nur die Betreuung der Serbischen Kirche und des serbischen Volkes. Deshalb verehren ihn zu Recht alle orthodoxen Christen als apostelgleichen Lehrer, Erleuchter und Aufklärer.
Sava verstarb in Tarnowo am 14. Januar (einige meinen am 12. oder 13. Januar) 1236 und wurde in der dortigen Zarenkiche „Heilige Vierzig Märtyrer“ beigesetzt. Savas Nachfolger als Erzbischof von Serbien, Arsenije von Syrmien, hat gemeinsam mit dem serbischen König Vladislav die sterblichen Überreste von Sava als Reliquien aus Bulgarien nach Serbien gebracht, trotz anfänglichem Widerstand der bulgarischen Kaiser, und sie im Kloster Mileševa bestattet. Die Osmanen verbrannten seinen Leichnam bei Belgrad 1594, als Strafmaßnahme auf den serbischen Aufstand von 1593.
Savas bedeutendste Gründungen waren das Athos-Kloster Hilandar (gemeinsam mit seinem Vater Stefan Nemanja), das Kloster Žiča in Serbien (bis 1253 Sitz des orthodoxen Erzbischofs), das Erzengel-Kloster bei Jerusalem (heute nicht mehr existierend), sowie ein Hospital für orthodoxe Pilger in Akkon (auch nicht mehr existierend).
Seine bedeutendsten geschriebenen Werke waren die Viten für seinen verstorbenen Vater Stefan Nemanja, das Typikon, die Klosterregeln, für das Athos-Kloster Hilandar, und 1217 der Nomokanon, das erste geschriebene serbische bürgerliche Gesetzbuch.
Eine weitere Konsolidierung erfuhr das Reich unter der langen Herrschaft von Stefan Uroš I. (1243–1276), der als dritter Sohn des Stefan Prvovenčani nach seinen Brüdern Radoslav und Vladislav die Herrschaft antrat. Die außenpolitischen Konflikte hielten sich in Grenzen und so konnte der wirtschaftliche Ausbau voranschreiten. Dieser beruhte vor allem auf dem Bergbau: Bergwerke zum Abbau von Gold und Silber, aber auch Eisen, Kupfer und Blei wurden eröffnet. Um diese herum entstanden Siedlungen, der Handel kam in Schwung. Historikern zufolge stammte bis zu einem Viertel des europäischen Silbers aus serbischen Bergwerken, das damit die Grundlage für die Machtentfaltung der Nemanjiden schuf. Durch Privilegien für deutsche Bergarbeiter aus Transsilvanien und Handelsleute aus Dubrovnik (Ragusa), das als Hafen für Serbien eine wichtige Rolle spielte, kamen Angehörige anderer Völker nach Serbien.
Der nächste wichtige Herrscher nach der kurzen Regierungsperiode von Uroš' Sohn Dragutin (1276–1282) war dessen jüngerer Bruder Stefan Uroš II. Milutin (1282–1321), auch Uroš der Mächtige oder Uroš der Heilige genannt. Er setzte den wirtschaftlichen Ausbau seines Vaters und die Tradition der Kirchen- und Klostergründungen fort. Unter ihm stieg Serbien zur dominierenden Macht auf dem Balkan auf, unter anderem durch Gebietsgewinne in Makedonien. In Skopje gründete er jenen Hof, der für ihn und seine Nachfolger zum wichtigsten werden sollte.
Nach anfänglichen Reibereien mit Byzanz schloss Uroš II. 1299 einen Friedensvertrag mit Kaiser Andronikos II. Palaiologos und heiratete dessen Tochter. Er übernahm das byzantinische Hofzeremoniell und sah sich angesichts des geschwächten byzantinischen Reichs als der legitime Fortführer der byzantinischen Tradition.
Nach anfänglichen Reibereien mit Byzanz schloss Uroš II. 1299 einen Friedensvertrag mit Kaiser Andronikos II. Palaiologos und heiratete dessen Tochter. Er übernahm das byzantinische Hofzeremoniell und sah sich angesichts des geschwächten byzantinischen Reichs als der legitime Fortführer der byzantinischen Tradition.
Uroš' Sohn Stefan Uroš III. Dečanski konnte sich in der kurzen Zeit, die er zwischen seinem Vater und seinem Sohn Dušan zum Zug kam, außenpolitisch bewähren. In der Schlacht bei Velbužd (heute Kjustendil) besiegte er die Bulgaren, die ab nun für längere Zeit Verbündete bleiben sollten.
Von seinem Vater war Stefan Dečanski in seiner Kindheit als Geisel zu den Tataren geschickt und später – als er 1314, vom Adel dazu aufgestachelt, sich gegen ihn erhob – geblendet und ins Exil geschickt worden. Von seinem Sohn wurde er 1331 eingesperrt und kurze Zeit später auf mysteriöse Weise ermordet. Das alles war mehr als genug, um ihn heiligzusprechen und als Märtyrer zu verehren.
Unter Stefan Uroš IV. Dušan (1331–1355), dem mächtigsten aller serbischen Herrscher, erreichte das Serbische Reich den Höhepunkt seines politischen Einflusses und seiner Ausdehnung. Nicht nur durch Kriegsführung, sondern auch durch geschicktes Ausnutzen der politischen Machtverhältnisse gewann er weite Gebiete dazu, darunter fast ganz Albanien (mit Ausnahme der Stadt Durrës) und jene Teile Makedoniens, die sich noch nicht unter serbischer Herrschaft befanden (mit Ausnahme Thessalonikis). Sein Reich erstreckte sich schließlich von der Donau im Norden bis zum Golf von Korinth im Süden und von der Grenze zur unabhängigen Republik Dubrovnik im Westen bis kurz vor Sofia im Osten. Die Hauptstadt des damaligen Reiches war Skopje.
Zu Weihnachten 1345 ernannte Stefan Uroš IV. Dušan sich selbst zum Kaiser Serbiens und des Römerreichs (Imperator Rasciae et Romaniae) und ließ sich zu Ostern 1346 krönen. Doch Kaiser konnten nur vom Patriarchen gekrönt werden. Da er mit Byzanz in Fehde lag, ließ er in einem Konzil serbische und bulgarische Kirchenmänner den Erzbischof von Peć, Joanikije, zum Patriarchen von Serbien erheben. Der Patriarch von Konstantinopel belegte darauf Dušan, den neuen Patriarchen und die neuen Kirchenfunktionäre mit dem Bann. Krönung von Stefan Uroš IV.
Dušans Reich wurde nach byzantinischem Muster unter Führung des serbischen Adels verwaltet. Die weitgehenden Rechte von Adel und Kirche wurden 1349 in einem umfassenden Rechtskodex, dem so genannten Zakonik (Kodex des Stefan Dušan) festgelegt. Da der feudale Adel und die Staatsfunktionäre ihre Rechte aber immer wieder missbrauchten, mussten die Gesetze so modifiziert werden, dass sich schließlich für den serbischen und den griechischen Teil separate Verwaltungssysteme ergaben. Auch kulturell erlebte Serbien eine Hochblüte. So löste zum Beispiel die serbische Redaktion des kirchenslawischen das Griechische als Schriftsprache Südosteuropas ab und wurde auch zur Diplomaten- und Kanzleisprache im gesamten Balkanraum. Es blieb dies bis in das 16. Jahrhundert. Die klösterlichen Freskomalereien werden zu den Höhepunkten europäischer Malerei des 13. und 14. Jahrhunderts gezählt.
Stephan Dušan stammte aus dem serbischen Adelshaus der Nemanjiden, welches 1192 zur Herrschaft kam. Von daher wurde er auch Nemanjitsch IX. genannt. Er regierte 1331 bis 1355 und war zu seiner Zeit der mächtigste König im südöstlichen Europa. Er hatte sich ausgezeichnet als Feldherr, Regent und Gesetzgeber. Hauptstadt seines Reiches war Prizren, ab 1345 Skopje. Seine Epoche gilt heute als Goldenes Zeitalter Serbiens.
1308 geboren als Sohn von Stefan Uroš III. Dečanski und Theodora Smilets von Bulgarien 1331 usurpierte er den Thron von seinem Vater und erhob sich, unterstützt von Adligen, selbst zum König von Serbien. Am 8. September krönte er sich in Skopje. 1332 Heirat mit Jelena, der Schwester von Zar Ivan Asen Alexander von Bulgarien 1345 Erhebung zum „Zar der Serben und Rhomäer“ in Skopje. Der Versuch, auch die byzantinische Krone zu erlangen, scheiterte. 1355 auf dem Weg nach Konstantinopel verstorben
Dušan setzte den byzantinischen Prätendenten Johannes Kantakuzenos 1341 wieder auf den Thron von Konstantinopel und ließ sich für diesen Dienst von ihm wichtige Städte und Gebiete abtreten. Er bemächtigte sich, nachdem er mit Kantakuzenos in Streit geraten war, Makedoniens und schlug die gegen ihn vom byzantinischen Kaiser zu Hilfe gerufenen osmanischen Türken sowie die unter König Ludwig sich gegen ihn erhebenden Ungarn zurück, eroberte Belgrad, entriss Bosnien einem widerspenstigen Ban und stellte das Land unter eigene Verwaltung. 1347 von der Republik Ragusa als Schutzherr anerkannt, unterwarf er einen großen Teil des Epirus, das heutige Albanien, sowie Thessalien, Ätolien und Akarnanien seiner Herrschaft. Auch Bulgarien machte er von sich abhängig und nahm den Titel eines Zaren und „Kaisers der Rhomäer“ (Römer) an. Administrativ teilte Dušan sein Reich in die „serbischen“ oder „königlichen Länder“ mit Prizren als Hauptstadt, die er nominell seinem Sohn Uroš unterstellte, und in die „römischen“ (auch griechischen) oder „kaiserlichen Länder“ mit Serres als Hauptstadt, die direkt seiner Herrschaft unterstanden. Die genaue Aufteilung zwischen diesen beiden administrativen Einheiten ist heute nicht bekannt, vermutet wird sie um Skopje herum. Skopje blieb Hauptstadt des Reiches, obwohl Dušan in seinen letzten Jahren von Serres aus regierte.
Um fremden geistlichen Einfluss abzuwehren, aber vordergründig, um sich als Kaiser krönen zu lassen, wofür er auf die Unterstützung des Patriarchen von Konstantinopel nicht zählen konnte, veranlasste Dušan den Klerus seines Landes, auf einer Synode zu Pherä sich einen eigenen Patriarchen zu wählen. Im Jahr 1346 ließ sich Stefan in Skopje vom bulgarischen Patriarchen Symeon von Trnovo zum Zaren krönen, gleichzeitig ließ er das Oberhaupt der serbischen Kirche zum ersten serbischen Patriarchen Joanikije II. erheben. Damit wurde die serbische Kirche innerhalb der Ostkirche ein eigenes Patriarchat, Patriarchensitz wurde Peć. Der Patriarch von Konstantinopel belegte dabei Stefan Dušan sowie den serbischen Patriarchen, den gebürtigen Bulgaren Joanikije II., mit dem Kirchenbann, welcher aber 1375 aufgehoben wurde. Dušan ließ sich vom Kirchenbann nicht schrecken, verstand er ihn doch als politische Reaktion der Kaiser in Konstantinopel. Dabei griff er wie einst Karl der Große auf die Ost-West-Teilung des Römischen Reiches zurück und präsentierte sich als „Kaiser des Westens“, die Kaiser in Konstantinopel als Kaiser des Ostens. Tatsächlich entsprach Dušans Reich in territorieller Hinsicht in vielem der Präfektur Illyricum aus der Zeit der römischen Tetrarchie. Auch die administrative Gliederung in die königlichen und kaiserlichen Länder unter Dušan erinnert an die der illyrischen Präfektur in die Diözesen Dakien und Makedonien. Als vollen Herrschertitel verwendete Dušan nun: Durch die Gnade Gottes, Stefan, der rechtgläubige und Christusliebende Kaiser der Serben und Griechen (wörtlich Römer), der Albaner (wörtlich Arvaniten), Bulgaren und Rumänen (wörtlich Bessaraber), der Küstenländer und des gesamten Westens.