Von Sex wird ja immer geredet... Aber das Küssen, wer erwähnt es? Dabei ist das tolle am Küssen doch auch, man kann es ohne Scham auch öffentlich - zumindest hier^^
Wenn man meinen Hals küsst, kann man mich richtig wahnsinnig machen
A kiss is just a kiss
Küssen ist wahrscheinlich die schönste Form der Kommunikation, die sich der Mensch je ausgedacht hat. Tatsächlich sagt ein Kuss oft mehr als tausend Worte: Er kann Vertrauen, Verlangen und Freude ausdrücken, Freundschaften besiegeln, ein Feuer entfachen, Sehnsüchte stillen. Außerdem wirkt Küssen wie reinste Medizin.
Die Lippen und der Mund des Menschen enthalten äußerst empfindliche Nervenenden. Ein leidenschaftlicher Kuss löst deshalb im Körper ein wahres Feuerwerk an Reaktionen aus: Der Puls steigt auf 120 Schläge pro Minute und mit ihm die Körpertemperatur. Der Hormonspiegel schießt in die Höhe und regt den Stoffwechsel und die Blutzirkulation an. Der Kreislauf läuft auf Hochtouren. Adrenalin und Glückshormone werden ausgeschüttet, Schmerzen werden dadurch wie weggefegt. Das Immunsystem bekommt Power durch chemische Botenstoffe, die so genannten Neuropeptide. Der Kuss wird zum biologischen Wellness-Programm. Zugleich ist er ein positiver Kick für die Seele. Dafür sorgt vor allem das Glückshormon Endorphin.
Küssen - macht es wirklich schlank und schön?
Ein Zungenkuss verbraucht bis zu 15 Kalorien in der Minute und setzt 38 Gesichtsmuskeln gleichzeitig in Bewegung. Um effektiv abzunehmen müsste man jedoch stundenlang Dauerküssen. Macht nichts - schön ist es allemal. Und eine straffe Gesichtshaut verspricht das Küssen ebenso. Die Gefäße weiten sich, die Haut wird besser durchblutet und bekommt dadurch eine rosigere Ausstrahlung. Küssen ist außerdem gut für die Zähne. Die Erwartung eines Kusses steigert den Speichelfluss im Mund, und das wiederum wirkt karieshemmend und belagslösend wie ein Kaugummi. Aber Vorsicht: Das Zähneputzen erspart man sich nicht. Denn nichts killt die Lust aufs Küssen mehr als Mundgeruch.
Der perfekte Kuss
Eine goldene Regel für einen guten Kuss gibt es nicht: Manche mögen ihn heiß und innig. Andere lieben ihn feucht und fest. Und wieder andere zart und spielerisch. Das gegenseitige Berühren der Lippen ist manchmal der Beginn eines Liebesspiels. Ein zu harter, feuchter, lascher oder drängender Kuss kann einen romantischen Moment wie eine Seifenblase platzen lassen.
Interessantes Detail am Rande: Die meisten Menschen halten die Nase beim Küssen auf die rechte Seite ...
Woher das Küssen genau kommt, darüber sind sich die Forscher nicht einig. Manche verfolgen die Theorie, dass sich das Küssen aus dem frühkindlichen Saugen an der Mutterbrust entwickelt hat. Diesen instinktiven Drang zum Nuckeln würden wir demnach durch das Küssen befriedigen. Einige Anthropologen wiederum sind der Meinung, dass die Mund-zu-Mund-Fütterung ein Vorläufer des Küssens war. In früheren Zeiten wurde das Essen für Kleinkinder von den Eltern vorgekaut und ihnen in den Mund geschoben.
Das Küssen wird übrigens nicht überall auf der Erde gleich praktiziert. Den Kuss, wie wir ihn kennen, nennt man den europäischen Zungenkuss. Und auch das Küssen ist Modeströmungen unterworfen. Im Altertum war es Sitte, quer durch die Bank herumzuküssen. Erst durch die strengen Gebote der Kirche wurde dieses Treiben eingeschränkt, da alle fleischlichen Gelüste als Sünde galten. Alle körperlichen Berührungen, die nicht der Fortpflanzung dienten, waren verboten. So natürlich auch der Kuss, da dieser ein Ausdruck purer Lust bedeutete.
Küssen ist kulturell geprägt
Bis zum Mittelalter war man auch im Umgang mit Begrüßungsküssen sehr großzügig. Einen Kuss auf den Mund gab es sogar unter Leuten, die sich das erste Mal sahen. Nach dem 16. Jahrhundert kam dieser Trend wieder aus der Mode, da man Angst vor der Übertragung von Seuchen hatte. Lange Zeit war es dann verpönt, sich öffentlich zu küssen. Doch auch heute ist ein Zungenkuss in der Öffentlichkeit nicht überall gerne gesehen. Vor allem in traditionellen und moslemischen Ländern sollte man darauf eher verzichten. Auch in Japan ist ein öffentlicher Kuss tabu, weil dieser dort als sexuelles Vorspiel gilt.